Expire - Pretty Low

Review

EXPIRE haben mit ihrem Debüt „Pendulum Swings“ alle zum ausrasten gebracht. Die Art und Weise wie die Band aus Milwaukee ihre Songs auf das Wesentliche runterbricht, hat sowohl Kritiker als auch Insidern nur die höchsten Töne abgenötigt und ganz oben auf die Einkauflisten derer katapultiert, die einen Hang zu härterem Hardcore mit richtig dicken Eiern haben.

 

Die Formel ein, zwei durchschlagende Ideen pro Song plus ein absoluter Mördergroove plus ein massiv angepisster Sänger gleich höchst effektives Geballer wird auf ihrem zweiten Album „Pretty Low“ konsequent weitergeführt. Exemplarisch dafür kann fast jeder der elf Songs angeführt werden. Der Titeltrack und das darauf folgende „Just Dont“ hätten in dieser Form auch auf „Pendulum Swings“ Platz gefunden. „Fiction“ zeigt ebenso ein weiteres Mal, wie schnell aus zwei, drei eingängigen Riffs und einer simplen, effektvollen Hook ein Hit entsteht. Von Innovation fehlt weiterhin jede Spur. Darauf sind EXPIRE aber auch nicht aus. Einzig die Songlängen wurden ein wenig durch kleine Justierungen am Tempo oder der Songstruktur über die Zweiminutenmarke gezogen, was man als Weiterentwicklung werten könnte. Trotzdem sind die Songs immer als EXPIRE Songs zu erkennen. Da werden einem am laufenden Band die fetten Riffs vor den Latz geknallt und die immer leicht ironisch, pessimistischen Texte vor die Füße gekotzt.

 

Dass alles so massiv klingt, liegt zu einem guten Stück an der Produktion. Im Vergleich zu „Pendulum Swings“ ist jedes Instrument ganz klar zu hören und gleichzeitig etwas dicker, allerdings ohne der Band die den dreckigen, düsteren Anstrich ihres Sounds zu nehmen. Also auch hier alles richtig gemacht!

 

Unterm Strich sind EXPIRE einfach eine ehrliche und absolut kompromisslose Hardcore-Band, die genau das macht, worauf sie Bock hat. „Pretty Low“ ist seinem Vorgänger mindestens ebenbürtig und wird ihren Vormarsch mit noch größeren Schritten als zuvor vorantreiben.

25.06.2014
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