Exmortus - Slave To The Sword

Review

Endlich wird es mal wieder Zeit für ein wenig Kitsch. Halbnackte Wikinger mit blutigen Schwertern im Zweikampf und ein Albumtitel namens “Slave To The Sword“ stellen schon vor dem eigentlichen Hörgenuss auf das Kommende ein. Die amerikanischen EXMORTUS präsentieren uns über Prosthetic Records Ihr neues Langeisen, welches auf den ersten Blick zumindest in Punkto Kitsch fast mit MANOWAR mithalten könnte.

Eins muss man aber EXMORTUS attestieren: Die Musiker sind technisch definitiv fit und wissen ganz genau, was sie mit ihren Instrumenten anstellen können. Zweistimmige Gitarrenleads am laufenden Band, Breaks und Soli, dass es einem schwindlig wird, sind die Zutaten mit denen die Amerikaner ihre Musik würzen. Dabei lassen sich gerade Assoziationen an CHILDREN OF BODOM nicht vermeiden und man erkennt immer wieder Parallelen zwischen den Finnen. Ebenso findet man aber gerade bei der Saitenfraktion auch immer wieder diverse Einflüsse von Bands wie beispielsweise YNGWIE J. MALMSTEEN oder FIREWIND.

Und hier liegt auch das große Problem von EXMORTUS, denn die Musiker integrieren diese Einflüsse zu ungezügelt und ungefiltert in ihre eigene Musik. Auch wenn dieser Mix erstmal auf dem Papier recht spannend klingt, so stellt sich “Slave To The Sword“ als  zähe Geduldsprobe heraus. Ständig flirren die Gitarren über den Hörer hinweg und hinterlassen einen wirren, nervenaufreibenden und unausgegorenen Eindruck. Sind das hier wirklich Songs oder ist das nur eine technische Präsentation? Es fällt dabei wirklich schwer Highlights oder Ausrutscher auszumachen, denn im Grunde fliegen die 50 Minuten auf “Slave To The Sword“ nichtssagend und eindruckslos einfach nur vorbei.

EXMORTUS sind technisch definitiv interessant und bieten neben dem kitschigen Cover und Songtiteln definitiv noch einige Schauwerte. Allerdings schafft die Band es auf “Slave To The Sword“ einfach nicht, technische Finesse mit gutem Songwriting zu kombinieren. Somit wirkt dieses Werk wie eine wilde Riffsammlung und Präsentation des spielerischen Könnens. Gute, griffige Songs findet man hier nicht.

19.12.2013
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