EXMORTUS sind schon lange aktiv und haben bei uns in der Vergangenheit mal so, mal so abgeschnitten. Das letzte Album, „The Sound Of Steel“, der Melodic-Death-Thrasher ist nun auch schon fünf Jahre alt und kam beim damaligen Kollegen Christian Popp sehr gut an, ihm gefiel der irrwitzige Mix aus verschiedenen Einflüssen der extremeren Seite des Metals. Von Prosthetic Records ist die Band nun zum Branchenriesen Nuclear Blast gewechselt und veröffentlicht mit „Necrophony“ ihr Labeldebüt. Gehen wir doch einfach mal unvoreingenommen an die Sache heran und schauen, wie das Album auf uns wirkt.
EXMORTUS bieten ein Fest für Gitarrenfans
Zuerst fällt die wirklich glasklare, dem Geschehen viel Raum gebende Produktion der Scheibe auf. Neben den das Geschehen dominierenden Gitarren haben auch Drums und vor allem der Bass eine mehr als nur begleitende Rolle und drücken immer wieder zu passenden Zeitpunkten in den Vordergrund ohne, dass sich die einzelnen Akteure dabei gegenseitig ausspielen verdrängen würden.
Dabei gelingt es EXMORTUS immer wieder, teils minutenlange Frickelattacken mit eingängigen Mitmoshparts zu verbinden, sodass von Headbanger bis Technikfreak alle auf ihre Kosten kommen. Zwischendrin baut die Band mit „Storm Of Strings“ aber auch Instrumentals ein, die sich komplett der Liebe zu ihren Saiteninstrumenten hingeben. Sprich: es wird die Gitarre in schwindelerregendem Tempo rauf- und runter malträtiert.
Die kalifornische Band hat mit einer Stunde Spielzeit eine ganze Menge Material vorzuweisen, welches einige Durchläufe benötigt, bis sich die einzelnen Facetten und Strukturen im Kopf festsetzen. Dabei fällt die Aufmerksamkeit gelegentlich allein auf Grund der schieren Länge der Veröffentlichung ein wenig ab. Dennoch liefern sich EXMORTUS wenig Blöße und schaffen es, bis zum das Album quasi beendenden Titeltrack das Niveau auf einem guten Level zu halten. Es folgt als Rausschmeißer noch eine Coverversion von IRON MAIDENs „Moonchild“, die zwar technisch überzeugt, aber nicht großartig Neues bietet.
„Necrophony“ zwischen Klassik und Thrash
Keine Sorge, ein Sinfonieorchester findet sich auf „Necrophony“ nicht, dennoch wirken viele Melodien der (Neo)klassik entlehnt und auf Thrash- und Death Metal umgeschrieben. Wer keine Angst vor Gefrickel hat, das aber oft den Bogen zurück zum Songfokus findet, der kann sich „Necrophony“ einmal zu Gemüte führen. Einzelne Anspieltipps helfen hier nicht, da ein wirklicher Smash-Hit ausbleibt.
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