Exlibris - Aftereal

Review

Seit Ende 2003 treibt die charismatische Formation EXLIBRIS um Frontmann und Sänger Krzysztof Sokolowski ihr Unwesen. Die Band steht für beinharten, melodischen Heavy Metal, der mit ordentlich Bombast präsentiert wird und oftmals in den Power-Metal-Sektor abdriftet. Auf “Aftereal“ hat man diesen Stil beibehalten.

Das Album beginnt mit einem stimmigen Intro, welches gleich zu Anfang die Spannung hochtreibt und einen perfekten Übergang in den ersten Song „Escape Velocity“ bildet. Dieser zeigt die Marschrichtung auf. Ein Gitarrenriff, welches vor Elektrizität sprüht, beginnt, um kurz darauf mit aller Kraft loszustürmen. Begleitet vom mächtigen Schlagzeugspiel von Drummer Misiek Ślusarski. An dieser Stelle fällt die fantastische Produktion der Platte auf. Alle Instrumente sind klar herauszuhören und besonders der Sound des Schlagzeugs konnte mich überzeugen.

Solche kraftvollen Momente bekommt man auf „Aftereal“ oft zu hören. Das ganze Album strahlt eine unglaubliche Power aus, und hin und wieder habe ich mich selbst dabei erwischt, wie ich mit offener Kinnlade vor den Boxen saß und den Stücken gelauscht habe.

Trotz der vielen Stärken des Albums revolutionieren EXLIBRIS das Genre nicht, denn die Band bleibt der Linie ihrer Sparte treu und wagt keine großen Experimente. Leider nutzen sich die Stücke ab dem letzten Viertel des Albums ab. Die Platte ist fast 50 Minuten lang und mich hat gegen Ende ein „Man, zieht sich das“- Gefühl beschlichen. Ein paar Songs weniger hätten nicht geschadet, zumal man diese getrost für ein nächstes Album hätte verwenden können.

Nichtsdestotrotz konnten mich die Songs mit viel Abwechslung begeistern. Ob treibende Heavy-Metal-Riffs, epische Refrains oder ruhige, fesselnde Parts, EXLIBRIS verstehen es, anspruchsvolle musikalische Kost zu servieren. Trotz der Abnutzungserscheinungen und dem fehlenden Willen, aus der Reihe zu tanzen, ist „Aftereal“ ein gutes Album geworden, mit dem die Band ihren Standpunkt untermauern kann.

20.02.2015
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