Luxemburg ist nicht gerade als großes Metal-Exportland berühmt. Und doch gewinnt die Musikszene dort immer mehr an Bedeutung, was sich vor allem an der stetig wachsenden Zahl an Metalacts abzeichnet. Aus eben diesem Lande stammen auch die 1999 gegründeten EXINFERIS und spielen eine Art moderner Death Metal mit etwas Metalcore Einschlag. Die Band ist (noch) ohne Plattenvertrag, und doch kommt das Album „Defunctus In Heresi“ im absolut schmucken Digipack mit schönem Booklet sehr professionell daher. Da könnten sich so manch andere Bands und kleinere Labels eine dicke Scheibe davon abschneiden! Doch kommen wir nun auf den wesentlichen Inhalt, die Musik bzw. im Falle von EXINFERIS dem aggressivem Death Metal mit Metalcore Schlagseite zu sprechen. Sehr wütend kreischt Sänger Fabrice Mennuni und kotzt sich dabei wirklich alles aus dem Leibe, während Drummer-Kollege David Renard für die tiefen Growls (welche allerdings seltener vorkommen) verantwortlich zeichnet. Das technisch versierte, ideenreiche Death-Thrash-Hardcore-Brett ist sehr energisch und teils recht aggressiv, allerdings auch immer mit den notwendigen Melodien versehen. Gerade hier kann die Gitarrenfraktion ordentlich punkten. EXINFERIS schaffen die Gradwanderung zwischen musikalischer Extremität unter Beibehaltung von griffigen Melodien. Die Songs pendeln geschwindigkeitstechnisch zwischen Midtempo, Uptempo und wüstem Geknüppel. Das Songwriting zeigt sich reif, die Stücke sind abwechslungsreich und mitreißend. Zu den einzelnen Tracks gesellen sich noch recht gelungene In- und Outros. Die Musik ist irgendwo eine Mischung aus THE CROWN, AT THE GATES, HEAVEN SHALL BURN, LAID IN ASHES, DARKEST HOUR, frühe DARK TRANQUILLITY und THE BLACK DAHLIA MURDER. Der Sound ist wirklich erstklassig, druckvoll und sehr transparent. EXINFERIS brauchen sich wahrlich nicht verstecken und haben mit „Defunctus In Heresi“ ein sehr professionelles Album abgeliefert, welches international absolut konkurrenzfähig ist. Für eine Eigenproduktion ist dies geradezu erstaunlich! Es sollte mit dem Teufel (oder ohne, je nach Einstellung) zugehen, wenn diese Band nicht bald unter Vertrag stehen würde.
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