Kleine Snacks zwischendurch helfen ja dabei, gewisse Tiefs auszugleichen, die entstehen können, wenn nur die großen Mahlzeiten eingenommen werden. Diesen Rat der Mediziner haben sich EXHUMED und GRUESOME ganz offensichtlich zu Herzen genommen und servieren ihren Fans daher die gemeinsame Split „Twisted Horror“. Und auf der gibt es löblicherweise keine Resteverwertung, es kommen ausschließlich frische Gerichte auf den Teller.
Wobei das Wort „frisch“ natürlich bei beiden Kapellen mit Vorsicht zu genießen ist, eigentlich sollte man hier viel mehr von alt, gut abgehangen und bestens gereift sprechen.
EXHUMED präsentieren wie auf „Horror“ ihre kleinen feinen Schlacht-Attacken nach wie vor im Stile älterer CARCASS, also zu deren besten Tagen. Alle drei Songs sind kurz und knackig, stets fett und eingängig und verzichten dabei auf sämtliche Spielereien. Die Kalifornier verstehen es ganz einfach, fast immer direkt auf den Punkt zu kommen. Hier hat wirklich jede Note ihren Platz, auf alles Überflüssige wird verzichtet, so einfach kann genial sein. Wer diese leicht grindige, dennoch eingängige Ausrichtung des Death Metal mag, kommt an den Jungs ganz einfach nicht vorbei, keine Chance. Und welcher der drei Songs nun der Beste ist, darüber kann man trefflich streiten, da der Favorit fast täglich wechselt.
EXHUMED und GRUESOME mit einer leckeren Zwischenmahlzeit
Und nun GRUESOME, endlich mal wieder, „Twisted Prayers“ hat ja auch schon wieder zwei Jahre auf dem Buckel. Natürlich kommen einem nach zwei Takten von „A Mind Decayed“ DEATH in den Sinn, das wird sich bei dieser Kapelle auch vermutlich niemals ändern. Da atmet einfach zu viel den Geist dieser Legende. Aber es spricht eben auch nach wie vor überhaupt nichts dagegen, denn GRUESOME machen ihre Sache im Schatten von Might Chuck nach wie vor hervorragend. Die Jungs um Matt Harvey sind wie immer abwechslungsreich, eingängig und bestens strukturiert unterwegs. Die Essenz dieser Art von Mucke wird mit so viel Hingabe und Inbrunst dargeboten, dass man GRUESOME als DEATH-Fan einfach mögen muss. Man verbeugt sich also tief vor der wichtigsten Death-Metal-Band schlechthin und führt deren Schaffen weiter, ohne allerdings zu einer bloßen Kopie zu verkommen.
EXHUMED und GRUESOME präsentieren sich mit dieser gemeinsamen Split in unverändert starker Form, altbewährt und dennoch immer wieder absolut erfrischend. Der gröbste Hunger ist nun also erstmal wieder gestillt, der Appetit auf mehr davon dafür ein ganzes Stück größer geworden.
Ginge es mit rechten Dingen zu orientierte man sich heutzutage an Human, oder Individual. Aber nein, Gruesome machen die Rolle rückwärts. Pull the plug an quit.
nun, wäre die Welt mit Vernunft beseelt gäbe es niemanden, der Death zu kopieren versucht, egal zu welcher Schaffensphase. 🙂
Nebenbei, Exhumed liefern vorzüglich hier, auch wenn sie sich bei den frühen Carcass „inspiriert“ haben lassen 😀
Wo Oldschool Death Metal ja ohnehin ein Genre voller komplett eigenständiger Bands ist ^^