Exhibit A - Portrait In Rhyme

Review

Es ist ja schön und gut, wenn man sich auf Einflüsse von MUDVAYNE und TOOL beruft und seiner Musik zugleich eine krankhafte Attitüde anhaftet. Das widerspricht sich grundsätzlich erstmal nicht und klingt letzten Endes sogar nach einer interessanten stilistischen Ausrichtung. Leider haben EXHIBIT A ihre Chance zunächst mal vertan, der Zielgruppe neues, beeindruckendes Kraftfutter zu schenken und verhungern auf (spätestens) halber Strecke.

Die britische Band hat gleich zwei Sänger, die sich gegenseitig an krankem Geplärre überbieten, und auch wenn man nach den ersten Klängen des Openers „Eden Will Die“ vielleicht sogar noch kurzzeitig ein klein wenig Hoffnung hat, nach zwei Minuten ist sie weitestgehend dahin. Da ist zunächst mal das vollkommen scheppernd produzierte Schlagzeug, das mit seinem nervigen Geklacker schon im Alleingang den Großteil der Authentizität herausnimmt. Dann die Versuche, Maynard James Keenan (TOOL) und Chad Gray (MUDVAYNE) gleichzeitig nachzueifern und irgendwie plötzlich von Aggression auf Melodie umzuschalten. Im Hintergrund das vollkommen gleichförmige Gitarrenspiel, das auch im weiteren Verlauf keinerlei Akzente setzen kann. Zwar merkt man EXHIBIT A durchaus an, dass sie überaus krank und abgefahren klingen wollen, und ab und an schimmert zwischen dem Lärm auch die ein oder andere gut gemeinte Songstruktur hervor, spannend oder mitreißend ist das Ganze deshalb aber noch lange nicht. Irgendwo sogar schade, weil man hinter Allem doch irgendwo eine gut gemeinte Intention vermutet. Aber auch für „Portrait In Rhyme“ gilt, dass Extreme alleine noch lange keine guten Songs machen.

Lustig auch, dass die Band tatsächlich versucht, durch ihre Songtitel und das (letztlich doch ziemlich bilige) Artwork etwas Mysteriöses zu kreieren. „ACCP“, „3221“, „Rachel Is On Fire“ (haha), „D.A.T.“ – was das alles zu bedeuten hat, ich habe weder einen Plan noch die Motivation, mich eingehender mit den lyrischen Ergüssen und den Geheimnissen dahinter zu befassen. Die mit kaum lesbaren Beschriftungen ausgestattete Zeichnung eines Gehirns auf der vorletzten Seite des Booklets soll die Band vermutlich irgendwie in die Nähe psychologischer Thematiken rücken, verursacht aber im besten Falle ein müdes Gähnen.

Das kann man mit gutem Willen allenfalls als netten Versuch abstempeln.

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21.01.2010

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