Excessum - Death Redemption

Review

„The black circle of EXCESSUM emerged from the darkness in the dawn of the present millennium“. Eines muss man den Schweden, respektive ihrem Label, lassen: im Promoschreiben zu ihrem Debütalbum(!) stellen sie eindrucksvoll unter Beweis, dass sie die hohe Kunst aller Black Metal Klischees schon zur Perfektion beherrschen. Respekt! Selbst wenn die Band erst seit dem Jahr 2000 besteht (was uns der einleitende Satz zu sagen versucht), kann man doch schon ein paar richtige bandinterne Grabenkämpfe vorweisen, welche in der Band – mittlerweile um einiges klüger – die Erkenntnis reifen ließen, dass es wohl besser sei, sich des undankbaren G’schmeiß zu entledigen und als Duo weiterzumachen. Ist ja auch truer. Von Mitgliederfluktuation und Betrug ist da die Rede! Leute versuchen, diese junge Kapelle zu zerstören und wünschen ihr übel. Die Welt ist so gemein zu EXCESSUM! Es scheint schon wichtig zu sein, sein Image zu pflegen, eine gewisse Erwartungshaltung zu bedienen und dem gängigen Bild vom missverstandenen und angefeindeten einsamen Wolf gerecht zu werden. Wenn es im Black Metal allein darum geht, sind EXCESSUM auf dem besten Wege an die Spitze der Szene.
Aber Moment, jetzt hätte ich beinahe vergessen, dass es da ja auch noch ein Album zu besprechen gibt. „Death Redemption“ heißt das gute Stück und ist wie erwähnt die erste vollwertige Veröffentlichung der beiden Schweden. Und so schlecht ist die Scheibe gar nicht, dass man versuchen müsste, sie mit so hohlem Gejammer zum Quasi-Märtyeralbum zu adeln. Mit ihrem Sound wandeln EXCESSUM auf Pfaden, die Bands wie etwa WATAIN oder DIMMU BORGIR mit ihrem Debütalbum vor ihnen beschritten haben. Auch DISSECTION scheinen ein Vorbild fern am Horizont zu sein, von dessen Erreichung die Band aber freilich meilenweit entfernt ist. Gefällige aber leider ebenso beliebige Melodien ohne Wiedererkennungswert verzieren die Songs, die hauptsächlich flotten Schrittes unterwegs sind, und sorgen für oberflächliche Eingängigkeit. Selbst auf der musikalischen Seite ist man sich nicht zu schade, einige rifftechnische Klischees zu bedienen, sprich tausendmal gehörte Standards wiederzukäuen, was besonders im Opener „Ritual Through Holy Blood“ auffällt. „Death Redemption“ ist trotz seines schlimmen Sounds, der klingt, als spiele die Band gerade im Raum nebenan, gut hörbar. Hängen bleibt allerdings nichts, sodass die Scheibe eher zur unverbindlichen Berieselung zwischendurch geeignet ist. Beim nächsten mal weniger verbal austeilen und dafür mehr Energie in die Songs stecken!

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28.10.2005

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