Ex Deo - The Immortal Wars

Review

Galerie mit 8 Bildern: Ex Deo - At The Gates Of Sethu 2013 European Tour

Maurizio Iacono hat mal wieder die römische Rüstung angelegt und berichtet mit seiner historischen Death-Metal-Spielweise EX DEO einmal mehr von antiken Schlachten. Das dritte Album „The Immortal Wars“ dreht sich dabei rund um die punischen Kriege. Einer der Schlüsselcharaktere, Hannibal, der mit seinen Elefanten über die Alpen geritten ist und damit eines der legendärsten Militärmanöver der Geschichte unternommen hat, ist natürlich mit von der Partie, wie auch Cato der Ältere mit seinem legendären Ausruf „Ceterum censeo Carthaginem esse delendam!“ Hier in der etwas vereinfachten Form „Carthago Delenda Est“ dargeboten, aber sie erfüllt ihren Zweck. Inhaltlich liefern EX DEO also auf jeden Fall schon mal einiges, was aber kann die Musik?

In einem enttäuscht das Album schon mal nicht: Die orchestralen Arrangements sind das mit Abstand beste, was das Album zu bieten hat. Sie vermögen es, die dramatischen Momente, die Iacono hier besingt, deutlich dramatischer zu gestalten. Gelegentlich lassen sie die flotteren, heftigeren Passagen etwas FLESHGOD APOCALYPSE-Luft schnuppern, was ja nichts Schlechtes ist. Besonders sticht „Suavetaurillia“ hervor, ein martialisches Intermezzo, das nur aus diesen Arrangements besteht. Das ist zwar kurz, dafür so gut, dass man meinen könnte, es stamme aus einer Dokumentation oder gar einem Film. Theatralik und Pathos stimmen also schon mal.

EX DEO wildern in fremden Gewässern

Auch die Gitarren lassen sich hervorheben. Allerdings nicht gerade aus sonderlich schmeichelhaftem Grunde, denn die sind erschreckend flach geraten und durch die Produktion der Rohheit verlustig gegangen, die noch das Debüt ausgemacht hat. Oft nutzt die Saitenfraktion lediglich diese Discount-AMON AMARTH-Riffs, die selten mehr zu tun haben, als eine immerhin gelungene wenn auch simplistische Unterlage für den Bombast darzustellen. Dadurch fehlen dem Album leider sämtliche, metallische Ecken und Kanten, sodass die Riffs der Songs fast durchgehend gleich klingen. Man kann hier und da durch die Intensität der Arrangements Unterschiede ausmachen, aber letztendlich ist das, was dieses Album „Metal“ macht, unspektakulär geraten. Ausnahme ist „Hispania (Siege Of Saguntum)“, das Dank aggressiver (aber nicht minder nordischer) Riffs im Gehörgang hängen bleibt.

„The Immortal Wars“ ist zum Glück recht knapp ausgefallen und in der Folge für eine kurze Death-Metal-Geschichtsstunde bestens geeignet. Hörbar ist das Album allemal. Der martialische Bombast zählt mit zu dem Besten, was in Sachen Symphonic in den letzten Monaten hervor gekommen ist und trägt das Album weitestgehend souverän. Allein die flache Gitarrenarbeit zieht die Platte empfindlich herunter und wird „The Immortal Wars“ wohl kaum zu einem Dauerbrenner machen. Für einen Toga-Abend mit römischen Wein reicht es jedoch locker.

Kleine aber lustige Randbemerkung zum Schluss: Das eine Bandfoto, das der Platte beilag, ist… bemerkenswert. Seht selbst:

Ex Deo

EX DEO – sind sie nicht knuffig?

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20.02.2017

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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17.01.25metal.de präsentiertDark Funeral - Let The Devil In European Winter Tour 2025Dark Funeral, Fleshgod Apocalypse, Ex Deo und Kami No IkariBackstage München, München
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1 Kommentar zu Ex Deo - The Immortal Wars

  1. nili68 sagt:

    Death Metal für Leute, die Death Metal nicht unbedingt mögen und sonst eher Nightwish oder so hören, aber etwas mehr Gitarre auch vertragen.
    Ist aber nicht so negativ gemeint, wie es klingt. Je nach Präferenz kann man dem Album auch 10 Punkte geben. Für das, was es sein soll, ist das schon gut gemacht und persönliche Aversion rechtfertigt keinen Verriss…

    6/10