Evoken - A Caress Of The Void

Review

Mächtig! Ja, verdammt mächtig, düster und gemächlich tönt „A Caress Of The Void“, Monolith Nummer 4 der Doom-Deather EVOKEN aus New Jersey. Die Amis bleiben dabei weiterhin ihrem ureigenen Stil, finsterer und schwerfälliger Funeral Doom, treu. Doch was hat sich im Vergleich zum letzten Werk „Antithesis Of Light“ verändert?

Nun, vordergründig erstmal nichts. Die Zutaten für die klanglichen Welten von EVOKEN sind gleich geblieben. Hoffnungslosigkeit, Kummer, unendlicher Schmerz, tiefste Dunkelheit, ein Meer voller Traurigkeit – die Band bewegt sich mit ihrer Musik nicht gerade auf der sonnigen Seite des Lebens. Wie zähflüssige Lava kriechen die einzelnen, massiven Kompositionen ganz langsam aus den Boxen, was deren Wirkung oder Durchschlagskraft allerdings in keinster Weise schmälert. Tiefe, düstere Growls, einige klare Gesangspassagen, monotones, hypnotisches Doom-Riffing, einige wenige, dafür umso gewichtigere Melodien, unaufdringliches, akzentuiert eingesetztes Keyboard, getragenes, dabei dennoch variables Schlagzeugspiel, dezente Tempiwechsel, mit diesen wenigen, einfachen Mitteln schaffen es EVOKEN, den Hörer in tiefste Abgründe zu ziehen.

„A Caress Of The Void“ zeigt dabei eine etwas atmosphärerische Seite der Band, welche einerseits etwas in Richtung Gothic und Ambient experimentiert, andererseits wirken die einzelnen Stücke für sich, als auch das Album im Gesamten, in sich geschlossener und zwingender. So schaffen es die Doomster scheinbar spielend, ihre langen und finsteren Stücke mit der typischen Monotonie zu versehen und gleichzeitig für den Hörer äußerst spannend, interessant und fesselnd zu halten. Von Langeweile kann hier jedenfalls keine Rede sein!

Wer EVOKEN noch nicht kennt, für den seien als mögliche Vergleiche WINTER, SHAPE OF DESPAIR, DISEMBOWELMENT, AHAB, THERGOTHON und SKEPTICISM angegeben, wobei die Band doch sehr eigenständig zu Werke geht. Dafür sorgen nicht nur die vielen feinen, kleinen Details, die es hier zu entdecken gibt. Hierfür bedarf es allerdings einer intensiven Auseinandersetzung mit dem nicht gerade „einfachen“ Werk.

EVOKEN zelebrieren auf „A Caress Of The Void“ packenden, pechschwarzen, schleppenden, dynamischen und zutiefst atmosphärischen Funeral Doom von sehr hoher Qualität, der sämtliche Fans des Genres in Begeisterung versetzen sollte. Meiner bescheidenen Meinung nach das beste Album der Band.

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12.12.2007

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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