Evoked - Return Of The Dead

Review

Worum geht es bei einem Demo? Um Ansätze. Interessante Riff-Ideen, die die Lust auf mehr anfeuern. Details, die aufblitzen und einem sagen: Das ist eine Band, die nicht einfach einfädeln, sondern am liebsten auf der Überholspur direkt an ein paar Genre-Mitstreitern vorbeizischen will. Beachtet man, wie viele Demo-Aufnahmen allwöchentlich aus dem riesigen Schlund an neuen Bands gespuckt werden, ist es nur allzu verständlich, dass die Zahl derer, die leider gleich wieder zurückkriechen können, monströs ist. Fakt. Doch glücklicherweise – und hier ist sie, die Brücke zu „Return Of The Dead“ von EVOKED – gibt es auch einige Glanzlichter.

Wobei es sich bei den Deutschen eher um eine Kerze (oldschool halt) handelt, die ihre besten Tage rein optisch längst hinter sich hat und dennoch kräftiger leuchtet als viele andere. Wer zum Beispiel auf ganz frühe DEATH steht, wird mit „Return Of The Dead“ einen Höllenspaß haben. Die Songs sind urtümlich, aber nicht altbacken, sind eher simpel gestrickt, doch nicht langweilig, klingen herrlich verrottet, nur stinken sie eben nicht. Ach, ihr wisst, was ich meine. Richtig schön derber Death Metal, der sich in altbewährter Manier wie ein zerzauster Zombie über seine Hörer hermacht. Und wer will das nicht? Wir haben Hall auf der Stimme, einen Sound, als würde man durch ein jahrealtes Haus spazieren (knarrende Dielen, quietschende Türen und so), Vocals, die auch Würgegeräusche sein könnten – altbewährter Scheiß (der positive Kontext ist ja deutlich, nicht wahr), meine Damen und Herren. Und dazu noch gut umgesetzt, das ist es ja!

EVOKED zeigen mit „Return Of The Dead“ also Potenzial, weil Ideen vorhanden sind, die sich etwas vom Standard wegbewegen. Ob als Midtempo-Sägearbeit, Uptempo-Schlachterei, als treibendes Riff, als gut gesetztes Break oder interessantes Zwischenspiel mit klassischem Metal als Vorbild. Somit weckt das Demo exakt das, was es wecken muss: die Lust auf ein Langeisen. In dem Sinne: Wer Lust auf hingerotzten Death Metal hat – natürlich brutal, also richtig mit Schmackes – (und noch ein entsprechendes Abspielgerät besitzt), lässt sich die Kassette zuschicken, bevor auch die zweite Auflage ausverkauft ist.

12.11.2014

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