Evoke - The Fury Written

Review

Ich mag Death-Metal, ich mag England, es liegt also nahe, dass ich bei englischem Death-Metal immer hellhörig werde, zumal einige großartige Acts der Szene von der Insel kommen. Deshalb bin ich von Evoke eher enttäuscht, auch wenn es sich um eigentlich grundsolides Material mit nettem Sound handelt. Die britische Death-Metal-Truppe liefert mit „The Fury Written“ ihr zweites Album ab, die fünf Mannen spielen recht kühlen und technischen Todesmetal, der Chefshouter John Rerdfern growlt dabei beindruckend auch in den tiefsten Tonlagen. Teilweise findet man nette Blastpartien in den Songs versteckt, aber dies verleiht dem ganze kaum Atmosphäre und Dichte. Ich kann mit dieser Art von „sterilem“ DM nicht so viel anfangen, mir ist da ein kerniger Todesblei a la Bolt Thrower oder Morbid Angel viel lieber. Man findet bei Evoke wenig „Kopfschüttelstellen“, also kein DM zum abbangen, auf der anderen Seite auch kein beklemmender Psycho-Trip Richtung Obituary. Der Wiedererkennungswert von einzelnen Stellen oder gar ganzen Songs ist auch eher bescheiden. Dazu ergeht man sich zuweilen in stumpfsinnigen und öden Gitrarrensoli. Der Sound ist allerdings ein positives Feature, denn dieser ist sehr klar und beschert Übersichtlichkeit Lange Rede, kurzer Sinn: Nur was für echte Fanatics, keine Perle des Genres.

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25.12.2000

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