Eviscerate - Eviscerate

Review

Der König ist tot, lang lebe der König! Die goldenen Zeiten des Göteborg Sounds sind nun auch schon wieder knapp 10 Jahre her und man kann behaupten, dass es nach dem damaligen Boom recht still wurde um diese Spielart des Death Metal. Zu wundern braucht man sich also nicht, wenn nun andere einen Thronfolger stellen wollen. So schickt sich mit Eviscerate eine Band von jenseits der Alpen an, dem alten göteborg’schen Geschlecht wieder etwas Leben einzuhauchen. Schon beim ersten Durchlauf ihres bereits im Jahre 2000 veröffentlichten Demos wird klar, dass sich die vier Jungs dem ursprünglichen Sound der Marke früher Dark Tranquillity verschrieben haben, zumal deutliche Parallelen zu diesen, in jedem der sechs Titel zu finden sind. Schlecht ist das keineswegs, und auf der anderen Seite wohl auch recht schwer zu umgehen, da eben dieser Sound ja beinahe generisch für Göteborg Metal steht. Doch auch einige Einflüsse von späteren Death lassen sich heraushören („Playing With Life“ erinnert stellenweise stark an „Scavenger Of Human Sorrow“), was sich besonders in ambitionierten Melodieläufen und Breaks äußert, die man so von einem reinen Göteborg Output nicht erwartet hätte. Und sogar einige göteborg-typischen Twin Guitar Stellen hat man in den einen oder anderen Song eingebaut. „Organic Weapons“ hingegen hat einen eindeutigen Power Metal Einschlag, was sich besonders im einleitenden Riff äußert. Alles in allem überwiegt jedoch eindeutig, der an die alten schwedischen Heroen angelehnte Grundtenor, der hier durchaus Lust auf mehr macht. Interessant zu wissen wäre, was die Buben daraus auf ihrem 2003er Output „Stolen Heartbeats“ gemacht haben… hoffentlich lässt der Titel hier nicht auf den Inhalt schließen!

16.12.2003
Exit mobile version