Evildead - United States Of Anarchy

Review

EVILDEAD haben eine bewegte Geschichte hinter sich. 1986 von Juan Garcia und Mel Sanchez ursprünglich als Seitenprojekt gegründet, konzentrierten sich beide nach dem vorläufigen Ende ihrer vorherigen Bands von AGENT STEEL und ABATTOIR darauf. Die beiden Alben „Annihilation Of Civilization“ (1989) und „The Underworld“ (1991) wurden veröffentlicht und machten EVILDEAD recht bekannt. Die Band erlangte mit ihrem Thrash Metal Kultstatus, blieb aber in der zweiten Reihe, ein wirklich großer Erfolg stellte sich nicht ein. Es kam, wie es kommen musste – 1995 die Auflösung, einige der Bandmitglieder gründeten TERROR. 2008 die Reunion, 2012 ein erneuter Split. Seit 2016 sind EVILDEAD wieder aktiv. Nun liegt mit dem großartig betitelten „United States Of Anarchy“ das dritte Album von EVILDEAD vor. Kann die Band an ihre Vergangenheit anknüpfen?

„United States Of Anarchy“ – ein Statement!

Das neue Album schlägt tatsächlich die Brücke zurück in die Vergangenheit. Sämtliche Mitglieder hatten mindestens auf einem der beiden ersten Alben mitgewirkt. Auch das wieder einmal fantastische Ed Repka-Cover, das ebenfalls im Stil der Vorgänger gehalten ist. Und dann auch noch Produzentenlegende Bill Metoyer, welcher EVILDEAD einen amtlich authentischen, zeitlosen Sound verpasst hat. Und die Musik? EVILDEAD scheinen ihren Old School Thrash Metal konserviert zu haben, der tatsächlich noch immer wie Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger klingt. Ihre angestammten Trademarks haben die Thrasher beibehalten: Gangshouts, markanter Sprechgesang, brutal fieses und gleichzeitig filigranes Riffing, starke Gitarrensoli, das für die Band typische Midtempo mit diversen Speed-Ausbrüchen, Punk- und Crossover-Anleihen.

Dabei ist „United States Of Anarchy“ mit nicht einmal 35 Minuten Spielzeit ultrakompakt ausgefallen. Das hat auch Auswirkungen auf die Songlänge, EVILDEAD planieren in den knackig arrangierten Songs in kurzer Zeit alles nieder. Wobei die Band nicht nur wuchtig die Abrissbirne schwingt, neben den brutalen Riffs wurden auch mal melodische Harmonien wie in „No Difference“, das leider einen schlechten Refrain hat, als auch einige Wendungen eingebaut, um das Material nicht zu eindimensional und stumpf zu halten. EVILDEAD hatten schon damals ihre kleine Nische im Thrash Metal, daran hat sich nichts geändert. „United States Of Anarchy“ ist stilistisch tatsächlich zwischen den beiden ersten Alben, kommt aber nicht ganz an das Debütalbum heran.

Willkommen zurück!

EVILDEAD spielen mit voller Überzeugung ihren Stil, das stellen sie mit „United States Of Anarchy“ eindrucksvoll dar. Es klingt so, als ob sie nie weggewesen wären – fein!

21.10.2020

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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