EVIL RIOT veröffentlichen mit „Wasteland“ ihr Debüt. Das Quintett hat sich aus Mitgliedern von Bands wie WARPATH, ENDHAMMER und RICHTHOFEN zusammengefunden und spielt nach eigenen Angaben Space Metal.
Zu allererst sei zu erwähnen, dass die Platte schon mal einen richtig fetten Sound hat. Kein Wunder, denn für die Produktion zeichnet sich niemand Geringeres als Andy Classen aus. Er hat dafür gesorgt, dass die Songs von „Wasteland“ zügellos nach vorne preschen und richtig explosiv klingen. Die Gitarren übersteuern gerne, was vermutlich den Space-Anteil unterstreichen soll, während das Schlagzeug ordentlich Hall besitzt. Keine Frage, EVIL RIOT klingen auf ihrem Debüt wahnsinnig kalt und lebensfeindlich.
Was das Songwriting betrifft, so müssten EVIL RIOT jedoch noch mal nachlegen. Prinzipiell gefallen die Ideen, mit denen das Quintett auf „Wasteland“ aufwartet. Gespielt wird ein schwer groovender Mix aus Neo-Thrash und Cyber Metal mit hymnischen Charakter – gebt euch nur mal „Screener“. Wer jetzt an VOIVOD denkt, liegt gar nicht mal falsch, speziell „Phobos“ kommt einem da in den Sinn. Um aber deren Klasse zu erreichen fehlt es EVIL RIOT einfach an der Genialität und – in gewisser Weise – dem Wahnsinn.
Der Sound alleine lässt es einem schon mal kalt den Rücken herunterlaufen, aber das Songwriting von EVIL RIOT kann da nicht immer mithalten, zumal viele Passagen im zu gewöhnlichem Strophe-Refrain-Muster geschrieben sind und – das klingt jetzt seltsam – zu harmonisch geraten sind. Ich vermisse Dissonanzen, Noise-Attacken, kalte Raserei, Effektspielereien, halt einfach Elemente, die wunderbar zum Thema „Wasteland“ passen würden. Immerhin funktioniert der Brüllgesang von Dirk Weiß gut mit dem Material, sodass sich doch der ein oder andere Hit herauskristallisiert.
Somit ist EVIL RIOT mit „Wasteland“ ein guter Einstand gelungen, von dem aus die Ödland-Metaller weiterarbeiten sollten. Die Ansätze sind da, müssen nun eben perfektioniert werden.
Kommentare
Sag Deine Meinung!