Evertale - Of Dragons And Elves

Es braucht wirklich nicht viel um zu wissen, was sich hierhinter versteckt. EVERTALE und ihr Debütalbum „Of Dragons And Elves“ sind Klischee pur. Bandname, Albumtitel, Artwork, Songtitel, da weiß man einfach sofort, was man bekommt. Klassischen, melodisch hymnischen, fantasievollen Power Metal im Stile von BLIND GUARDIAN, RHAPSODY (OF FIRE), SAVAGE CIRCUS, GAMMA RAY und Konsorten. Und die Umsetzung? EVERTALE verstehen ihr Handwerk, das hört man gleich, können aber mit den genannten Bands nicht mithalten.  Zwar haben es einige knackige Ohrwürmer auf „Of Dragons And Elves“ geschafft und der markant kräftige Gesang erinnert an Sven D’Anna von WIZARD. Aber – weder schaffen sie die epische opulente, klassisch-symphonische Perfektion wie RHAPSODY OF FIRE, denn EVERTALE gehen deutlich Basis orientierter zu Werke, noch können sie mit dem folkigen ruhigen Titelsong richtig punkten, der zwar gut ist, aber einfach zu stark in Richtung BLIND GUARDIAN schielt. Schlecht macht das „Of Dragons And Elves“ dennoch nicht. Das Album ist voller wunderbarer Melodien sowie griffigen Refrains, teils mit epischen Chören, die Produktion ist kraftvoll satt. Und spielerisch macht man EVERTALE auch nichts vor. Auf die Dauer von ca. 82 Minuten betrachtet zeigen sich aber eben auch einige Längen, da einige Songs nicht wirklich spektakulär sind, Überraschungen fehlen und man Innovationen auf „Of Dragons And Elves“ vergebens sucht. Aber wer sucht die auch schon bei dieser Veröffentlichung? Letztendlich knapp überdurchschnittlich. Überdurchschnittlich.