Evergrey - Torn

Review

Galerie mit 17 Bildern: Evergrey - European Tour 2022

EVERGREY spielen keinen Progressive Metal. Das taten sie im Grunde nie und auch „Torn“, das mittlerweile siebte Studio-Album der Schweden aus Göteborg, macht diesbezüglich keine Ausnahme. Obwohl man stilistisch Parallelen zu KAMELOT oder SYMPHONY X ziehen kann, sieht sich das Fünftett allerdings auch nicht wirklich dem Power Metal verpflichtet, sondern fühlt sich viel eher im Melodic Metal heimisch, der sich auf dem aktuellen Album einmal mehr in modern klingenden Melodien, einer düsteren Grundstimmung, konsensfähigem, emotionalem Gesang und vor allem fett-riffenden Gitarren offenbart.

Anders als der vorherige Longplayer „Monday Morning Apocalypse“, der sehr straight ausgefallen ist und mit simpler gestrickten Songs viel schneller auf den Punkt kommt, zeichnen sich EVERGREY diesmal wieder durch ein höheres kompositorisches Geschick und einer stets verblüffenden, völlig souverän vorgetragenen Vielseitigkeit aus, die in organisch klingenden Highlights, wie dem mit eingängigem Riffing unterlegten Opener „Broken Wings“, dem sehr atmosphärischen und mit leicht elegischen Passagen durchsetzten „When Kingdoms Fall“ oder das mit einer fantastischen Hookline gesegnete und mit zwei wunderschönen Gitarren-Soli ausgestattete „Nothing Is Erased“, gipfeln.

Die Songs der schwedischen Band sind dabei zu keiner Zeit eindimensional oder gar vorhersehbar, gleichwohl aber stets zugänglich und auf klaren Konzepten aufgebaut, die eine unverkennbare Handschrift tragen. Das beste Beispiel diesbezüglich ist ganz eindeutig „Fear“, mein persönlicher Favorit des Albums, der mit schnellen Riffs und leicht progressivem Einschlag einen hervorragenden Anfang macht, um sich letztendlich in einem grandiosen Refrain zu entladen, den man auch Stunden später einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommt und alle Qualitäten eines Ohrwurms besitzt. Auch der Titelsong oder „Fail“, eine der Nummern, die sich mit getragen-ruhigen und schnelleren Momenten duelliert, begeistern uneingeschränkt.

Somit haben EVERGREY mit „Torn“ ein äußerst druckvoll produziertes Album hingelegt, das alle Merkmale der Schweden in sich vereint und energisch, kraftvoll und schlichtweg in jeder Sekunde packend ist. Dabei kombiniert die Band die ganz unterschiedlichen Stimmungen und Melodien der einzelnen Songs zu einer homogenen Einheit und hinterläßt einen Gesamteindruck, der für viele Melodic-Metal-Fans eine kleine Offenbarung sein dürfte.

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17.09.2008

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8 Kommentare zu Evergrey - Torn

  1. stendahl sagt:

    Cool. Review und CD. Der Vergleich mit KAMELOT und SYMPHONY X ist mutig und doch treffend. Wenn man sich an die Vocals gewöhnen kann, eine interessante Band.

    8/10
  2. zoti sagt:

    Power Metal?! Wieviele Hirnzellen hat sich der Rezensent denn schon weggesoffen, wenn er Evergrey als Power Metal einstuft? Bewegt sich der IQ bereits im Minus?

    5/10
  3. headbang666 sagt:

    einige leute können ganz offensichtlich nicht lesen!^^ *kopfschüttel* geiles album, schönes review.

    8/10
  4. fschneyder sagt:

    Ich lese verwundert das Review und erinnere mich beim hören des neuen Albums immer wieder an Alternative Rock Bands und das steigert sich bis zu Numb. Warum man 8 Punkte für ein durchschnittliches Album abgibt ist mir nicht klar, besonders wenn Cloudscape dafür eine Rüge bekommen nicht orginell genug zu sein. Sorry, aber Evergrey bedienen sich hier Riffs die bereits 3 Doors Down, Foo Fighters und Konsorten auf den Markt brachten. Mehr als 6,5 Punke sind da nicht drin, da kann auch die geniale Stimme nichts dran ändern.

    6/10
  5. zoti sagt:

    @headbang666 – Um nicht wie ein Riesenvollidiot (so wie du einer bist) dazustehen, hat der werte Rezensent wohl das Genre nachträglich abgeändert

    5/10
  6. blackchest sagt:

    Der Rezensent hat hier nichts nachträglich abgeändert. Demnächst einfach erstmal LESEN und DANN den Kopf aufmachen. ;-P

    8/10
  7. Anonymous sagt:

    sehr schönes album (egal ob jetzt power, prog, dark, melodic oder whatever-metal;))… finde evergrey schon recht originell und wer hier vergleiche zu "3 doors down" etc. anstellt hat eh keine ahnung… aber egal, zurück zur platte… nicht ganz so stark wie meine persönlichen favoriten "solitude-dominance-tragedy", "in search of truth" und "recreation day"… und die produktion ist etwas dumpf… aber immer noch gewohnt hochklassige evergrey-qualität und 8 punkte wert

    8/10
  8. runningmelodeath sagt:

    Mir ist’s egal was andere sagen aber diese Scheibe zeigt teilweise, dass die Herren aus dem richtigen Örtchen in Schweden stammen. Und echt ein Hörgenuss an vielen Stellen. Ganz starker Output meiner Meinung und für mich ganz vorn im Ranking!

    8/10