Hier noch mal ganz deutlich für alle Tauben, die die von Dächern pfeifenden Spatzen seit etwa 1 1/2 Jahren überhört haben: Metalcore ist in! Und genauso Emocore! Und schwupps, ist ein Album wie dieses hier eigentlich schon erklärt.
Ok, fairerweise muss man sagen, dass EVERGREEN TERRACE schon zwei Platten und eine DVD auf dem Buckel haben und somit auf keinen fahrenden Zug aufspringen. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass „Sincerity Is…“ in Tagen von Großkalibern wie AS I LAY DYING, KILLSWITCH ENGAGE, ATREYU und anderen einfach nicht mehr viel reißen kann. Die Jungs aus Jacksonville, Florida sind zwar im Prinzip nur mit letztgenannter Combo direkt vergleichbar, sprechen aber ohne Zweifel die Zielgruppe alle dieser Formationen an. Und so ist es ohrenscheinlich, dass sie gegen jene keine Chance haben werden. Daran können auch ein höheres Melodieaufkommen, eine größere Emo-Lastigkeit und latente Punk-Einflüsse nichts ändern. Die Metalcore-Beatdowns samt dem immerwährenden Wechsel aus brutalen Shouts von Sänger Andrew und dessen cleanem Gegenüber (Gitarrist Craig) holen Anfang Juli 2005 einfach niemanden mehr hinter dem Ofen hervor. Selbst durch das Angeben von für eine Metalcore-Band recht exotischen Einflüssen wie METALLICA, U2, THE OFFSPRING oder EARTH CRISIS (die einzigen, die man aus ihrem Sound heraushören kann) wird die „immergrüne Terrasse“ nicht unbedingt wohnlicher. Versteht mich nicht falsch! „Sincerity Is…“ ist ein handwerkliches Top-Album. Abwechslungsreich, mit intelligentem Wechsel aus Eruption und Emotion und verdammt gut produziert. Aber das allein reicht nicht mehr aus, um bei der momentanen Schwemme solcher Veröffentlichungen Begeisterungsstürme hervorzurufen. Nach fünf an sich leckeren Hamburgen bekommt man den sechsten eben nur noch schwerer die Kehle herunter.
Bleibt abzuwarten, ob die Jungs im Zuge der kommenden „Hell On Earth“ Tour auf der Bühne neben AS I LAY DYING, NEAERA und HEAVEN SHALL BURN in großem Maße bestehen können. Album-technisch ziehen sie in jedem Fall den kürzeren.
P.S.: Die Spielzeit ist eine Frechheit! Bis zu einer Länge von 30 Minuten kann eine Platte übrigens als Maxi-CD eingestuft und verkauft werden.
Die Laufzeit geht ok, die Songs sind totale Scheisse. Ein lausiges Metalcore-Derivat,überflüssig wie ein Kropf. 4 Gnadenpünktchen, weil der ganze Spuk nach nicht mal ’ner halben Stunde schon wieder vorbei ist…
Das Album ist total geil, kein Kommerz und kein Emo-Dreck. Das Review von Metal.de ist eine absolute Frechheit.