Everdawn - Cleopatra

Review

EVERDAWN sind nicht so richtig Newcomer. „Cleopatra“ stellt zwar das Debüt der Kapelle aus New Jersey dar, allerdings ist es nur das erste Album unter diesem Namen. Anno 2016 veröffentlichte die Vorgängerband MIDNIGHT ETERNAL bereits ein Selftitled, danach ging es auf Tour mit großen Namen wie QUEENSRYCHE oder THERION. Nach einem etwas unschön abgelaufenen Split von Sängerin Raine Hilai und Basser Greg Manning, entschloss sich der Rest der Band, unter dem EVERDAWN-Banner weiterzumachen. Am Mikrofon steht nun Alina Gavrilenko, am Bass ist mit Mike LePond (unter anderem SYMPHONY X) auch kein Unbekannter.

„Cleopatra“ – Ein Konzeptalbum

Konzeptalben sind bei Symphonic-Metal-Bands nicht gerade unüblich. Dieses Mal verschlägt es uns ins alte Ägpten und wir beschäftigen uns mit der wohl bekanntesten Pharaonin des Nils. Dabei fahren wir in den gewohnten Genregewässern hinauf zum Nildelta und bewegen uns musikalisch irgendwo zwischen VISIONS OF ATLANTIS und EPICA, allerdings ohne Growls. Dafür macht Gitarrist Richard Fischer einen echt guten Job als männlicher Gegenpol mit seinen klaren Gesangslinien.

Auch Alina Gavrilenko ist nicht nur eine weitere Stimme, sondern zeigt echt großes Talent und eine stimmliche Variabilität, durch welche sie  aus der Masse der Sängerinnen des Genres abhebt. Ihre Musikerkollegen machen es ihr allerdings auch leicht und zaubern einen Haufen toller Gitarrenriffs und Keyboardmelodien auf das Menü. Insbesondere die Soli stechen hervor, weil sie nicht nur unauffällig die Songs komplettieren, sondern einen beim Hören des Albums mehrfach aufhorchen lassen.

EVERDAWN – Altbekanntes exzellent verpackt

SIRENIA, DELAIN, ELEINE, NIGHTWISH, VISIONS OF ATLANTIS, EPICA, AFTER FOREVER, WITHIN TEMPTATION, LACUNA COIL – es ist wirklich nicht einfach, sich bei solch einer Masse an prominenten Namen im Symphonic Metal noch in irgendeiner Weise durchzusetzen. Oft bleibt ein Album blass, ist einfach nichts Neues, das Songmaterial nicht überzeugend. Da ist es umso erfrischender, wenn eine Scheibe wie „Cleopatra“ um die Ecke kommt, in knapp 50 Minuten den Tisch aufräumt und ein dickes Ausrufezeichen setzt. Wenn ihr euch in diesem Jahr ein Debütalbum aus diesem Genre zulegen wollt, besorgt euch „Cleopatra“ und überzeugt euch selbst.

13.02.2021

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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