Europe - Original Album Classics

Review

Wer das Frühwerk der Hardrock-Superstars EUROPE noch nicht digital oder auf CD besitzt, macht mit den jetzt von Sony aufgelegten „Original Album Classics“ nichts verkehrt: Die Box enthält die ersten fünf Alben der Schweden und damit alle Scheiben vor der zwischenzeitlichen Trennung der Band, wie immer in dieser Serie kompakt serviert im Pappschuber und ohne jegliches Zusatzmaterial – es gibt nur die Musik und das Albumartwork analog zu den entsprechenden LPs.

Den Anfang macht „Europe“ aus dem Jahr 1983, das vielleicht nicht die größten Hits enthält (die kamen erst später), bei dem aber schon das songschreiberische Talent von Frontmann Joey Tempest durchscheint. Die Einflüsse von RAINBOW bis hin zu WHITESNAKE sind deutlich zu erkennen, weswegen das Album selbst unter gestandenen Metallern auch heute noch einen recht guten Ruf hat. (6/10)

Das gilt auch für „Wings Of Tomorrow“ aus dem darauffolgenden Jahr – nur enthält das Album diesmal auch richtig starke Songs: „Stormwind“ und „Wings Of Tomorrow“ gehören dazu, und selbst bei den beiden Balladen „Open Your Heart“ und „Dreamer“ machen EUROPE eine gute Figur. (8/10)

„The Final Countdown“ (1986) bedeutet mit dem gleichnamigen Überhit schließlich den großen Durchbruch für die Gruppe. Gleichzeitig aber auch einen Umbruch, ist es doch das erste Album mit Schlagzeuger Ian Haugland und Keyboarder Mic Michaeli und das letzte mit Gitarrist John Norum. Frisurentechnisch gehen die Schweden eh neue Wege. Selbst wenn Songtitel wie „Rock The Night“, „Ninja“ und „Cherokee“ es kaum erahnen lassen – „The Final Countdown“ ist ein richtig gutes, auf den Punkt geschriebenes Hardrock-Album. (9/10)

Eine Einschätzung, die für „Out Of This World“ von 1988 nur mehr eingeschränkt gilt: Der Albumhit „Superstitious“ geht völlig in Ordnung, und mit „Let The Good Times Rock“ und „Sign Of The Times“ enthält die Scheibe auch ein paar gute Tracks; aber die glattgebügelte Neuaufnahme von „Open Your Heart“ macht das Dilemma deutlich: Es mangelt dem Album streckenweise an Ecken und Kanten, vor allem aber an frischen Ideen. (6/10)

Die gab es dann wieder vermehrt auf dem letzten Album vor der zwischenzeitlichen Auflösung, „Prisoners In Paradise“ (1991) – jedenfalls ist die Scheibe vielseitiger ausgefallen. Vielleicht lag es ja an der Produktionszeit, denn die Plattenfirma soll EUROPE in die Verlängerung geschickt und weitere Songs eingefordert haben. Mit „All Or Nothing“, „Little Bit Of Lovin'“, „Seventh Sign“ und dem Titeltrack gibt es denn auch einige richtig gute Stücke. (7/10)

07.04.2015

- Dreaming in Red -

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