Während Zahnlosigkeit ein charakteristisches Laster im Alter ist, lässt sich dies im Sinne von Ziellosigkeit unproblematisch über vielerlei Verirrungen der heutigen Jugend sagen. Viele werden jetzt vermutlich schon Eins und Eins zusammenzählen können und ahnen, dass man EUFOBIA wohl beides anhängen kann. Wenn man die Platte gehört hat, sollte man sogar von “muss“ sprechen. “Cup Of Mud“ ist bereits das Zweitwerk der bulgarischen Death-Metaller, doch salopp gesagt klingt es, als sei man gerade erst über den Berg der Instrumentenschule hinaus. In diesem Bezug erscheint die Platte nämlich noch gerade so im Rahmen, doch kompositorisch sprengen die Jungs jegliche Grenzen intonierter Langeweile.
Jeweils zwei reine Instrumentalstücke mit dem Titel “Violin“ bilden den Rand dieser Platte, über die man zumindest etwas Positives sagen kann: Sie ist handwerklich solide gespielt. Angesichts der Simplizität des Materials, wäre alles andere ehrlich gesagt auch eine Farce. Schließlich kommt die Scheibe ihrem übergeordneten Titel ungewollt nah und lässt wirklich darüber nachdenken, ob nicht irgendwer die Truppe zum Musizieren forciert hat. So klingt das tatsächliche Produkt “Cup Of Mud“ dermaßen lustlos und uninspiriert, sodass es nach dem dritten Song bereits zur Qual mutiert, diesem belanglosen Krempel Gehör schenken zu müssen.
Ob es sich nun um die traurigen Kompositionen handelt, auf die auch ein 12-jähriger Bibelschüler kommen kann oder die ziemlich gruseligen Flüstergrowls, die klingen, als hätte der Sänger in den letzten zwei Stunden fünf Päckchen Kippen geraucht, EUFOBIA sind schlichtweg nicht mit dem Talent gesäumt, einen vernünftigen Death-Metal-Song zu schreiben. “Cup Of Mud“ ist lediglich stabiles Handwerk. Doch wer nimmt schon meine Dienste als Hausbauer in Anspruch, wenn ich nur dazu fähig bin, ein Vogelhäuschen perfekt zu bauen?!
Kernschrott. Laaaangweilig. Öde. Überflüssig.