Eternal Wisdom - ...Of Eternity

Review

Strebt der Jüngling voller Demut danach oder möchte er hochmütig von ihr, der ewigen Weisheit, künden? Man vermag es nicht mit letzter Bestimmtheit zu sagen. Fest steht jedoch: ETERNAL WISDOM ist das Projekt des 18-jährigen Johannes T. aus Sachsen-Anhalt und “…Of Eternity“ ist das erste, nach zwei Jahren Arbeit zu geneigten Ohren dringendes Lebenszeichen.

Stilistisch wird leichter, melodischer Black(/Death) Metal geboten, der deutliche Einflüsse klassischen Heavy Metals aufweist. Von der Gitarrenarbeit her ist die Sache ansprechend und virtuos geworden und als DISSECTION trifft EMPEROR trifft IRON MAIDEN trifft neuere DEATH zu charakterisieren. Auch der nicht lebendige Schlagzeuger fällt bei der deutlich hörbaren, aber gelungenen Heimstudio-Produktion nicht allzu negativ auf, wohingegen der Kreischgesang zu farblos und monoton bleibt. Hier darf und sollte in Zukunft mehr akzentuiert werden, etwa durch verschiedene Phrasierungen und allgemein mehr Feuer.
Die sechs recht langen Stücke sind ordentlich komponiert und obwohl das Tal der ausgefallenen Ideen verödet ist, wissen die Nummern den Hörer stets durch interessante Melodien, Leads und Soli einigermaßen bei Laune zu halten.
Besonders gefällig ist das etwa beim abwechselnd schnellen und schwelgerischen Siebenminüter “Salvation In Fire“ oder bei “Summon The Cryptic Past“ mit ausgiebigem Flitzefinger-Teil in der zweiten Liedhälfte.

“…Of Eternity“ ist ein gut konsumierbares erstes Lebenzeichen, das durch schöne, teilweise wirklich reizvolle Gitarrenarbeit punkten kann. Aber das Album mit einem gewissen Demo-Charakter schwächelt daran, dass das Drumherum gegenüber dem guten Saitengezupfe deutlich abfällt: Ungewöhnliche, neue Ideen fehlen, der Gesang bleibt einfach zu blass und ein Drumcomputer ist natürlich auch selten das Gelbe vom Ei.
Potential ist jedoch vorhanden und wenn der Protagonist sich zukünftig unter Zuhilfenahme von Mitmusikern – offenbar geschieht dies auch derzeit schon – ganz auf das Gitarrespiel konzentrieren kann, kann von ETERNAL WISDOM unter Umständen in Zukunft ein richtig gutes Album folgen.

Man hätte sicherlich auch einen Punkt weniger geben können, doch die folgende Wertung will die investierte Zeit und Arbeit, die Einzelleistung würdigen und zudem als Ansporn verstanden werden.

25.08.2010

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1 Kommentar zu Eternal Wisdom - ...Of Eternity

  1. symbolic sagt:

    Nachdem ich über die verschlungenen Pfade des Zwischennetzes zufällig auf der Myspace-Homepage von Eternal Wisdom gelandet bin, kannte die Begeisterung über die dort gebotenen Songs fast keine Grenzen und flugs wurde die Scheibe für ´nen schlanken Zehner geordert. Wie sich herausstellen sollte, war es eine extrem gelungene Investition; zwar nur eine CD-R, ohne vorhandene Labelunterstützung aber wohl die einzig realisierbare Variante, das Machwerk unters Volk zu bringen, wenn man nicht auf alternative Geldeinnahmequellen wie groß angelegten Steuerbetrug, Heiratsschwindel oder eine anständige Rentnerpopulation zum Beklauen verfügt. (Na ja, die Rechtschreibfehler ließen sich auch ohne großartige finanzielle Mittel beheben, Duden und automatische Rechtschreibüberprüfung sollten hier zukünftig aushelfenJ. )….

    Aber hauptsächlich soll es ja hier um die dargebotene Musik gehen, und diese ist zweifellos ganz hervorragend!!! Als eigentlich dem Black-Metal eher abgeneigter Hörer bin ich immer noch überrascht, was es in diesem Genre doch für Perlen geben kann. Im Normalfall treten die Herrschaften Blackmetalbands zu 90 Prozent, ach, was soll´s, zu 95 Prozent durch nicht vorhandene musikalische Fähigkeiten und eklatante Fehlinterpretationen der jüngeren europäischen Geschichte in Erscheinung, bzw. hantieren mit Väterchens alten Farbresten und unschuldigen Tierleichen herum, dass es nicht nur beinahe an blanke Idiotie grenzt. Merkt es euch ein für alle Mal: das Tier, sofern schon verschieden, ist zum ordnungsgemäßen Gebrauch auf dem Grill bestimmt, das Kadaverschmeißen hilft nur bei den minderbemitteltesten Zuhörern über die unzureichenden musikalischen Fähigkeiten hinwegzutäuschen!!….

    Wie man merkt, bin ich kein sonderlicher Fan der geschminkten Kasperköppe, und die Möglichkeit, dem in Schriftform Ausdruck zu verleihen, kann ich einfach nicht ungenutzt verstreichen lassen. Und da es so viel Spaß macht, wird der Abwasch gleich komplettiert und die methornschwingende, in ranzigen Bärenfellen rumhampelnde Paganbande auch mit abgefertigt: Verpisst euch!!! Hinter den Polarkreis, zurück zu Mami oder in ein nur von Tauben (nein, nicht den gefiederten Kameraden!) bewohntes Paralleluniversum, wo ihr keinen Schaden anrichten könnt! Der Herr wird es euch danken, ich ebenso!!….

    Doch nun zurück zum Hauptthema, der geilen Scheibe, einer grandiosen Ausnahme im ansonsten sträflich überbewerteten Black-Metal-Gefilde. Hören tut´s gute Stück auf den Titel “…of Eternity“, dargereicht werden 7 Songs in ca. 40 Minuten. Alles aufgenommen im Alleingang von einem Typen, im eigenen Heimstudio und gemixt von dessen Bruder, der soundmäßig Erstaunliches geschafft hat. Der Sound gefällt einfach weit besser als der überproduzierte Müll, den man heutzutage vor allem im Death- und Trashmetalbereich angeboten bekommt; die soundtechnischen “Leistungen” des Gros´ der Blackmetal-ein-Mann-Hobbit-Combos bedecken wir an dieser Stelle lieber mal mit dem Mäntelchen des Schweigens. Einen Vergleich mit genannten braucht die Produktion beileibe nicht zu scheuen!….

    In Ermangelung eines leibhaftigen Drummers kommt leider ein programmierter daher, der aber auch anständiger klingt, als so manch totgetriggerter, lebendiger Kollege, zumal er gekonnt und abwechslungsreich programmiert wurde. Im Großen und Ganzen ein verzeihliches Manko, dem zwischenzeitlich, wenn man den Angaben auf der Myspace-Page Glauben schenken darf, durch Hinzunahme eines echten Drummers abgeholfen wurde. Hauptsache, der Typ findet Trigger genau so scheiße wie ich!!! ….

    Die Songs an sich sind ein in dieser Form selten gehörter, äußerst gelungener Mix aus melodischem Blackmetal und säckeweise Heavy-Metal. Geile Scheiße, sollte man da denken, und man hat Recht!!! Herzerfrischende Melodien und Sologebrate, inspiriert von Dissection, Maiden und Death, yessss!!!! Hochqualitativere Einflüsse hätte ich mir nicht wünschen können. Fans jener Bands sollte sich jetzt schon in Erwartung die Hose vornherum ausbeulen, sofern man als Maidenfan mit dem geilen Geblaste was anfangen und mal für ein paar Minuten auf Mr. Dickinson als Sänger verzichten kann. Kaufen kaufen kaufen!!!!! ….

    Persönliche Highlights sind die Songs Nr. 3, 5, und 6, hörend auf die Titel “Salvation In Fire“, “Summon The Cryptic Past” und “Born To Die, Death To Peace”. Zeitweise könnten hier auch ein, zwei bessere Songs von Helrunar Pate gestanden haben, allerdings versumpfen Mr. T´s. Songs nicht nach einem geilen Anfang in belanglosem Pagan “Hohoho”- Cleangesang und damit in der Versenkung, sondern hier wird durchweg das ansprechend hohe Niveau gehalten!!! Kein Keyboard als tragendes Instrument und kein Cleangesang, Hut ab und Danke!!! Die Melodien und Refrains sind auch alles andere als halbgar, vielmehr kann man ihnen nur Ohrwurmcharakter und Langlebigkeit zugestehen. Weiterhin hervorzuheben wäre Song Nr. 7, “Cry For The Emptiness”, und zwar aus gleich zwei Gründen: der Anfang drückt marginal das Niveau, um es zum Ende hin wieder weit über das Normalmaß hinauszukatapultieren zu lassen, soll heißen, Part eins kackt wegen “zu lahm” etwas ab, Part zwei korrigiert wieder alles nach oben, da total geil!!! Keine Ahnung, wie ich es mit Worten beschreiben soll, der Anfang erinnert an bessere Hypocrisy, zum 2. Teil fällt mir nichts ein, außer das er gut, gut und noch mal: schweinegeil, ist!!!!….

    Ich bin selbst immer wieder erstaunt, wie sehr mir die Scheibe gefällt, vor allem, wenn ich überlege, wie lange das Stück schon im Player rotiert. ….

    Fazit: Mr. Johannes und seine jüngst zusammengefunde Band haben definitiv größere Aufmerksamkeit verdient!!! Die Scheibe kann meiner bescheidenen Meinung nach locker mit bekannten Szenegrößen mithalten, wenn sie nicht gar besser ist. Das Rad wurde hier, wie in manchem Review bemängelt, zwar nicht neu erfunden, dafür wurden die musikalischen Vorlieben des musizierenden Protagonisten aber so was von gekonnt umgesetzt und zu eigenen Songs geformt, dass es eine wahre Freude ist. Das sollen die Rumpel-Blackmetalpissetrinker erstmal nachmachen!!!!….

    Falls es jetzt noch minderbemittelte Zeitgenossen geben sollte, die zur endgültigen Bewertung die beliebte Benotung anhand von Zahlen benötigen: ich verteile freimütig und unter Mißachtung sämtlicher mathematischer Grundregeln 11 von 10 Punkten, wegen: 1. mehr als hörbarem Blackmetal und 2. bestem Debütalbum ever!!!….

    So, jetzt reicht´s aber mit Lobhudelei, für die Scheiße will ich Freibier, falls irgendwann mal in der Nähe -hoffentlich bald- ein Konzert stattfinden sollte, aber reichlich!!! ….

    Danke für die geile Scheibe, die Überraschung des Jahres, bzw. der letzten Jahre!!!!! Hut ab!!!….

    Weitere Infos: http://blogs.myspace.com/index.cfm?fuseaction=blog.view&friendId=119375779&blogId=538764733#ixzz0ymmNu4V7