Eternal Reign - The Dawn Of Reckoning

Review

Eigentlich wollte ich in dieses Review mit schlechten Witzen über die Bremer Stadtmusikanten und den Fußball von Werder einsteigen. Das würde aber dem (musikalischen) Inhalt an dieser Stelle nicht gerecht werden – und dem Fußball von Werder auch nicht. ETERNAL REIGN, aus eben jener Hansestadt, legen mit ihrem dritten Werk “The Dawn Of Reckoning“ ein ganz schön amtliches Album auf den Tisch. Zwar braucht der Drittling etwas um ins Ohr zu gehen, offenbart dann aber enorme Ohrwurmqualitäten.

Hierbei stimmen nicht nur die Melodien, die die Band in ihre Refrains einbaut. Auch das musikalische Korsett passt wie angegossen. Eine Mischung aus traditionellem und US Metal erwartet den Hörer, die sich irgendwo zwischen IRON MAIDEN und VICIOUS RUMORS (zu “Vicious Rumors“-Zeiten) einpendelt. Hinzu kommt ein dezenter progressiver Anstrich, der die Nummern auflockert und wie beispielsweise im Opener “Beyond The Black“ ein leichtes SYMPHONY X-Flair vermittelt. Dabei achten die Bremer darauf nicht zu sehr in progressive Gefilde abzudriften. Das Sextett um Sänger Dirk Stühmer ist stets auf die Songs fokussiert und kommt trotz der technischen Spielereien immer wieder auf den Punkt. Dadurch gewinnen Songs wie “Lords Of Chaos“ oder “The Beast Within“ unheimlich an Intensität und bleiben durch ihre Ohrwurmrefrains auch auf längere Zeit im Gedächtnis. Aber auch andere Einflüsse kann man im Sound der Band vernehmen. So sorgen immer wieder eingestreute Thrash Metal-Riffs für die nötige Härte auf dem Album, die einem Song wie “Shadows Of The Past“ extrem gut zu Gesicht steht und auch perfekt mit den progressiveren Parts harmoniert.

Dass ETERNAL REIGN viel Wert auf Abwechslung legen, zeigen auch atmosphärische, akustische Einschübe wie das quasi Intro “Drowned“ oder das melancholische “Lost Clouds“, die sich ebenfalls hervorragend in den Albumkontext einfügen. Dazu gibt es mit der das Album abschließenden Halbballade “Still Remains“ noch einen Track, der nach verhaltenem Beginn beinahe schon doomige Züge annimmt und noch einmal schön heavy aus den Boxen erklingt.

Die Bremer haben mit ihrem dritten Album ein starkes Melodic Metal Scheibchen abgeliefert, das Genre-Freunde sowie Fans oben genannter Bands durchaus mal antesten dürfen. Das Rad wird hier freilich nicht neu erfunden, aber Spaß macht das Album mit starken Nummern wie “Lords Of Chaos“, “The Beast Within“, “Forgotten Sunrise“ oder “Shadows Of The Past“ allemal. Sieben dicke Punkte mit Tendenz nach oben.

26.07.2010
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