Mal wieder was Neues von ETERNAL OATH? Nicht ganz, bei „Rereleased Hatred“ handelt es sich um die Wiederveröffentlichung der ersten MCD „So Silent“, 1996 noch von der Band mit Unterstützung von Nwrapped Media selbst veröffentlicht, sowie „Through The Eyes Of Hatred“, dem Debütalbum von 1998, erschienen bei Pulverizer Records. Dieses Album wurde im berühmten Sunlight Studio eingezimmert. Da beide Werke nicht mehr so einfach zu beziehen waren, entschloss man sich, sie gesammelt auf einer CD neu aufzulegen.
Die Gruppe hatte ja nie wirklich viel Glück, das erste Label hatte finanzielle Probleme und veröffentlichte daher „So Silent“ nicht im Jahr 1995 wie ursprünglich angedacht. Auch mit Pulverizer war das Glück nur von kurzer Dauer, denn diese Plattenfirma sollte auch schon bald in die ewigen Jagdgründe gehen. Hinzu kamen die üblichen Line-Up Wechsel. Das größte Manko dürfte aber die (zu) späte Veröffentlichung eines ersten Lebenszeichens gewesen sein. Denn bereits 1996 war der Markt hoffnungslos mit melodischen Death Metal Kapellen aus Schweden überflutet.
Doch widmen wir uns nun der vorliegenden Platte. Wie bereits erwähnt spielen ETERNAL OATH Melodic Death Metal. Die Band zeigte schon damals ein ausgezeichnetes Gespür für (natürlich) Melodie, welches sich in Form von gefälligen Gitarren-Leads, aber auch Keyboard-Passagen zeigt. Manchmal wünscht man sich, die Jungs hätten ein wenig auf den häufigen Einsatz des Tasteninstruments verzichtet, da dadurch auch ein klein wenig an Durchschlagskraft geraubt wird. Die Stücke wirken trotz ihrer Vielschichtigkeit recht eingängig. Denn ETERNAL OATH zeigen gerne Abwechslung im Songwriting. Neben eher erdigem, typischem Schwedentod, wie er nicht nur damals tausendfach gespielt wurde, gibt es auch recht getragene, symphonische Momente, welche die Musik wirklich aufwerten. Ein leichter Hang zum damaligen Gothic Metal ist jedenfalls zu erkennen, gerade PARADISE LOST lassen auch mal hier und da Grüßen, an anderer Stelle schimmern wiederum ganz alte AMORPHIS durch. Die Geschwindigkeit pendelt zwischen schleppend langsam bis zu Uptempo-Hämmern. Am Gesang dominieren hauptsächlich die tiefen Growls, ab und an gibt es aber auch hohe Screams zu vernehmen. Die Songs sind musikalisch gut umgesetzt, klingen trotz alt-schwedischer Schule nicht wirklich angestaubt, sind sehr dynamisch und haben eine düstere Atmosphäre. Als Vergleiche zu den oben genannten Bands kann man noch jeweils alte GODGORY, IN FLAMES, EDGE OF SANITY, HYPOCRITE und AT THE GATES aufzählen, wobei von letzteren noch das Stück „The Fevered Circle“ ordentlich, aber unspektakulär, gecovert wurde.
Fazit: Auch zig Jahre nach der Erstveröffentlichung besticht der Melodic Death Metal einerseits durch eine düstere, beklemmende Stimmung, andererseits auch durch mitreißende Eingängigkeit. Das Album ist solide und sehr angenehm anzuhören. Für frischen Wind konnten die Stücke aber schon damals, in der ausufernden Szene, nicht sorgen, was die Sache heute natürlich nicht einfacher machen dürfte.
Ein wirklich gutes Album. Die Bands, welche man im Review als Referenzen nennt, kann man so stehen lassen. Ich finde das Album ziemlich entspannend und alles andere als eintönig.
Mir gefallen die Songs von der EP allerdings besser, da sie knackiger produziert wurden.
Das Album war die paar mickrigen Kröten allemal wert.