It’s the call of the Callboys again. Der ESKIMO CALLBOYs und Hölle, diesmal haben sie es sich offensichtlich nicht einfach gemacht. Mit Druck von außen, Druck von innen, gilt „Rehab“,welches seit dem 01.11.2019 über den Ladentisch gezogen wird, für die Band vor allem für eines: Druck ablassen. Als Zeichen der Rehabilitation, der entsprechend gewählte Name für den Release. Als Zeichen dafür, dass man sicherlich auf die Meinung von außen hören KÖNNTE, es jedoch am Ende des Tages auf die Meinung des harten Kernes ankommt.
They tried to make me go to rehab
„Take Me To Rehab“ heißt es da lieblich säuselnd im Titeltrack in den ersten Sekunden und breitet sich dann im weiteren Verlauf zu einem klassischen Callboy-Klangteppich aus elektronischen Elementen und Metalcore-Attitüden aus. Zeigt aber deutlich in seinen Zwischentönen, dass die Jungs nicht immer Bock auf Spaßtruppe haben. Die durchsickerten, düsteren Töne vermischen sich mit einer schmissigen Melodik. Bittersüß im Abgang. Anders, aber gut anders.
„Supernova“ mit seinen Clappings und zackigen Drumplay ist dagegegen eindeutig der Cheer-Up-Song der Platte. Mit einer fröhlichen Melodie und dem interessanten Einsatz von Bläsern bleibt alles herrlich sweet im Ohr kleben. Von böser und ernster zu etwas fluffiger.
ESKIMO CALLBOY: Nicht immer Bock auf Spaßtruppe
Wenn ESKIMO CALLBOY eines können, dann den gekonnten Stilwechsel. „Rehab“ hält sich da nicht an Regeln. Konventionen. Rahmenrichtlinien. Ehm nein. Heute nicht. Wir mischen Rocksound und Dub-Elemente mit Synthesiser und Blaskapelle.
Der Beweis folgt auf dem Fuße mit „Nice Boi“, welcher im Grund seines Herzens den deutlichen ESKIMO CALLBOY-Stempel trägt, aber nochmal ordentlich Schub durch HipHop-Beat und am Mikrofon geil eskalierender Screaming-Stimme bekommt. So muss das. Krawall mit Anlauf.
„Rehab“: Den Stiefel durchgezogen
Mit „Rehab“ wollen die Castrop-Rauxeler erneut zeigen, dass diese ganze Sache ihr Stiefel ist, den sie eben auf ihre Art durchziehen und wenn dieser dabei die Ärsche derer trifft, die es nicht verstehen, dann soll es eben so sein.
„Rehab“ hat damit deutlich mehr Ecken und Kanten als sein Vorgänger und haut alles an Facetten auf den Tisch, was diese Band zu bieten hat. Überladen? Sicherlich. Ab und an. Deshalb auch die Abstriche in der Endhaltungsnote. Aber ESKIMOS tun eben was ESKIMOS tun wollen und das ist unterm Strich gesagt auch ganz gut so.
Schwul
Ist daa eine Verbalinjurie?
Album des Jahres!! Ich schmeiss alles andere weg, um mich ohne Ablenkung diesem monolithischen Meisterwerk widmen zu können. FTW!!!