Erimha - Thesis Ov Warfare

Review

Das Auge isst mit, sagt der Volksmund. Bei ERIMHA wäre das ein unschöner Trugschluss – denn sowohl Bandlogo als auch Coverartwork lassen keinen Gaumenschmaus erwarten. Dabei ist „Thesis  Ov Warfare“ im Gegensatz zur Banalität der „Verpackung“ ein vielseitiges, dunkles Album.

Das passt ins Bild, das die Kanadier auf den beiden Vorgängern von sich gezeichnet haben. Black/Death Metal, technisch anspruchsvoll, mit vielen Wendungen und dezenter orchestraler Untermalung. Auf den ersten Blick nichts, das eine besondere Spannung erwarten lässt, auch weil ERIMHA sich innerhalb der Genregrenzen bewegen. Allerdings ist „Thesis Of Warfare“ auf einem Niveau angesiedelt, das beste Unterhaltung verspricht – auch weil sie in ein geschicktes Sound-Kostüm gekleidet wurde, das sowohl druckvoll, als auch ruppig und knackig ausgefallen ist.

Dadurch wirkt „Thesis Ov Warfare“ trotz der Keyboards nicht klebrig, sondern kann in den flotten Parts mit angenehmem, natürlichem Gekloppe aufwarten. Hinzu kommt, dass ERIMHA neben kraftvollen, mächtigen Finsterlingen auch eine verzweifelte Note transportieren, die dem Album Düstertöne in verschiedensten Schattierungen verleihen. Tempowechsel, Breaks, ruhige Zwischenspiele – das alles sorgt für Abwechslung. Auch Gores knurrige Stimme passt in das mit Ecken versehene Gesamtbild von „Thesis Ov Warfare“.

Finsternis trifft Aggression, trifft Zerbrechlichkeit und formiert sich zu einem Klangbild, das die Welt nicht in den Grundfesten erschüttern wird – aber zumindest nicht als Überflüssigkeit auf dem Markt gelten sollte. Wer der Schnittmenge aus Black/Death mit einem Hang zur Melodie und Orchester etwas abgewinnen kann, der dürfte in ERIMHA einen guten Happen vorfinden – gerade wenn die Produktion nicht „Hochglanz“ sein muss.

14.12.2015

Chefredakteur

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