„In The Lonely Light Of Mourning” ist der Nachlass von ERIC WAGNER, sein letztes Album, das nun posthum veröffentlicht wird. Der legendäre Sänger der nicht minder legendären TROUBLE (und später von THE SKULL sowie solo) starb am 21. August 2021 an einer Lungenentzündung nach einer Covid-19-Infektion. Dass er sich vorher gegen eine Impfung ausgesprochen hatte, die ihn möglicherweise gerettet hätte, gibt seinem Tod mit viel zu jungen 62 Jahren eine noch tragischere Note. Glücklicherweise konnte Eric aber die Arbeit an der Scheibe letzten Sommer noch rechtzeitig abschließen, bevor das Schicksal zuschlug. Was somit bleibt, ist mit „In The Lonely Light Of Mourning” ein Album, das ihn in all seinen Facetten zeigt.
ERIC WAGNER in all seinen Facetten
Das Album enthält acht Tracks, die ERIC WAGNER mit seinem langjährigen Weggefährten Dave Snyder (ehemals und aktuell Drummer bei TROUBLE und BLACKFINGER) im Zeitraum von vier Jahren komponierte. Und es beginnt mit „Rest In Place“ ganz im Stil seiner ehemaligen Band – inklusive sehr doomiger Gitarrenharmonien. „Maybe Tomorrow“ legt tempomäßig eine Schippe drauf und fährt ein wunderbares Gitarrensolo aus dem Handgelenk von THE SKULL-Gitarrist Lothar Keller auf. Außerdem schraubt Eric hier seine Stimme so herrlich quäkend in die Höhe, wie man es bei ihm immer geliebt hat.
Das vom Cello getragenen „If You Lost It All“ changiert zwischen Depression und Schönheit und zeigt ERIC WAGNERs Stimme wiederum in all ihrer Zerbrechlichkeit und Unperfektion. Ansonsten dominiert aber die doomige Herrlichkeit, die ziemlich rockend und nicht zu extrem interpretiert wird: Bei „Walk With Me To The Sun“ schimmern alte THE OBSESSED durch, und im abschließenden „Wish You Well“ wird das Tempo schon mal angezogen. Der Rahmen ist also nicht zu eindimensional abgesteckt, wenngleich man natürlich konstatieren darf, dass die Songs ein herrlich oldschooliges Flair vermitteln und klingen, wie Doom in den Achtzigern und Neunzigern halt klang.
„In The Lonely Light Of Mourning” überzeugt
„In The Lonely Light Of Mourning” überzeugt weitgehend mit kompletten und eingängigen Songs und sollte jedem Fan von ERIC WAGNER gefallen. Nur manchmal stockt angesichts der Texte der Atem, wie in “Maybe Tomorrow”: „Where will I be this time tomorrow / If i die today / Will you remember I was even here / By the end of the day”. Keine Frage, Eric: Wir werden uns an Dich erinnern!
Oder um den abschließenden Track zu zitieren: „If you are in heaven … or in hell / Either way I wish you well”.
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