Eric Sardinas - Black Pearls

Review

Als die Scheibe „Black Pearls“ von Eric Sardinas die erste Runde in meinem CD-Player drehte, hab ich, wie ich zugeben muss, erst mal nur blöd geschaut. Nicht dass das was unbedingt ungewöhnliches ist aber mit dem Silberling hatte ich einen schweren Start und das aus dem einfachen Grund, dass ich mit dem Musikstil rein gar nichts anfangen konnte. Der Name Eric Sardinas steht, laut Label & Co., für einzigartige Musik abseits aller gängigen Stile. Insofern kann ich das bestätigen, doch hört sich diese einzigartige Musik für mich eher wie eine wilde Mischung aller möglichen Stilarten an. Kopiert, nein, diplomatischer ausgedrückt, nachgeahmt werden vor allem die Rock-Giganten der 60er und 70er, sprich: etwas Black Sabbath, ein bisschen The Doors und viel Jimi Hendrix. Alles zusammen mit überzogenem Gesang, schrägen Gitarrenriffs und einem Blues-Touch und fertig ist die Musikmischung. Oben genannte Bands werden natürlich nur als „musikalische Vorbilder“ deklariert. Dabei bedient man sich munter aus den verschiedensten Stilrichtungen: das Stück „Same ol’ way“ lehnt sich etwas an rockiger Country-Musik an und die Melodie des darauffolgenden „Bittersweet“ klingt mir verdammt geklaut, wie eigentlich fast alle Melodien der 12 Songs. Nr. 3, „Ain’t no crims“ kommt daher wie ein mieser Doors/Hendrix-Verschnitt, von den anderen Stücken und deren „Vorbildern“ ganz zu schweigen. Davon mal abgesehen: Eric Sardinas verfügt über eine ordentliche Stimme, soweit sich das von den größtenteils gesprochenen Lyriks ableiten lässt. Seine zwei Musiker-Kollegen verstehen ihre Sache gut, und so ist „Black Pearls“ wenigstens musikalisch einwandfrei ausgefallen, sprich, sauber und gekonnt gespielt und die Gitarrensoli sind richtig ordentlich. Das nützt aber leider alles nichts, wenn die Lieder nicht überzeugen können und das können sie zumindest mich nicht. Alles klingt nach schon mal Dagewesenem, keiner der Songs sticht heraus, statt dessen dümpelt man 12 Lieder lang im Einheitsbrei herum. Geboten wird einfach nur Lärm, und das ist jetzt nicht in einem etwaigen positiven Sinne gemeint, sondern einfach nur wie es ist: banal, geklaut, eintönig und langweilig. Fans von blues- und country-lastigem Rock werden evtl. Gefallen an „Black Pearls“ finden, werden aber wohl voraussichtlich eher zu den Original-Scheiben der „musikalischen Vorbilder“ greifen. Den Rest der Menschheit braucht dieses Album nicht die Bohne zu interessieren.

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15.01.2004

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