Eric Johnson - Blossom

Review

30 Jahre und kein bisschen langweilig oder altbacken, das trifft wohl am ehesten auf den Gitarrenheld aus Texas zu, der zu den ganz großen Vertretern seiner Gilde in den USA gehört. Neben der Zusammenarbeit mit Christopher Cross und Cat Stevens, war Johnson auch Teil der Liaison zwischen Steve Vai und Joe Satriani. Außerdem schmückt auch der eine oder andere Grammy den Weg des Virtuosen. Ganz klassisch hat das Album auch den Aufbau eines Gitarrenkonzerts und gliedert sich in Prelude, Courante und Allemande, wobei die Stücke allesamt eigenständig sind, die jeweiligen Sektionen allerdings stilistisch unterschiedliche Wege gehen.

Der erste Teil, die Prelude, verkörpert eher den rockigen Part des Albums, wobei der ganz eigene Stil des Meisters gerne von Eric Clapton und John Petrucci Einflüssen flankiert wird. Zu einem gelungenen ersten Part trägt auch das glanzvoll umgesetzte Bob Dylan Cover „My Back Pages“ bei.

Im Mittelteil, der Courante konzentriert sich das Schaffen auf leichte Pop-Melodien, die allerdings den nötigen Groove nie vermissen lassen. Dies hebt die Stücke im Mittelteil auch davon ab, in feinen Zigarren-Lounges als Hintergrundmusik zu verkommen. Dazu ist die Musik viel zu präsent und durch den jazzigen Touch auch weit davon entfernt im Hintergrund zu verschwinden. Ein exzellentes Beispiel ist das in eine rauchige Atmosphäre gehüllte „Sad Legacy“.

Der dritte und finale Teil Allemande driftet dann langsam aber stetig in jazzige Sphären und verschließt sich auch nicht davor, einen leicht funkigen Touch in die Songs zu verweben. Bedingt ist dies sicher durch die Zusammenarbeit mit Robben Ford. Gerade im letzten Teil wird der Musiker gefragt, denn sonst muss ich wohl zugeben, dass der Zugang nicht ganz leicht fällt.

„Bloom“ ist ein Album von einem grandiosen Musiker, der sich auf dem vorliegenden Silberling jeglichen musikalischen Dogmen entzieht und eine vertonte Reise durch die menschliche Stimmungswelt kreiert.

05.12.2005

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