Erebos - Descent To Beyond

Review

„Descent to Beyond“ heißt sie, die dritte CD der Ösis EREBOS und, was soll ich sagen, das Teil ist gar nicht mal so schlecht.
Die Band versucht sich an einem Spagat zwischen Death Metal ala USA und dem wohlbekannten Elchtod aus Schweden. Klingt für’s Erste zwar ein wenig ungewöhnlich, gefällt mir aber durchaus, zumal man das nicht alle Tage geboten bekommt. Die meiste Abwechslung wird dabei von den Klampfen geboten. So wartet der Opener „Wasted Time“ mit feinem Ami Riffing auf, welches mich stark an die ollen BRUTALITY erinnert, falls die noch wer kennt?! Schön tiefer gestimmt, dabei unterstützt von einer rollenden Bass Drum und Gesang, welcher schon tief ist, aber dennoch nicht in die Grindcore Ecke abdriftet. In eine ähnliche Kerbe schlägt „Choke Yourself“, welches wiederum eher in Richtung DYING FETUS geht, sprich schnellere Abschnitte, die sich mit Midtempopassagen und Blast Beats abwechseln, alles schon recht gelungen.

Dem gegenüber stehen dann eher „melodische“ Songs der Marke „The Origin Of My Hate“, die schön nach vorne preschen und bei welchen die Drums dem Song einen schönen, zum Bangen einladenden, Drive verpassen. Hier scheint dann auch die Schwedenader Marke UNLEASHED durch, wobei mir das Ganze allerdings manchmal schon ein wenig zu melodisch klingt und der Musik ein wenig die Aggressivität raubt. Glücklicherweise verweilen EREBOS aber nie lange in diesen Bereichen, sondern lenken ihre musikalischen Geschicke immer wieder durch Breaks oder Tomläufe in hasserfülltere Bahnen!

Leider gibt es aber auch ein paar Kritikpunkte. Einer sticht dabei ganz besonders hervor, nämlich der Klang des Drummings. Zwar weiß die Snare mir ob ihres natürlichen Klangs durchaus zu gefallen, allerdings klingt der Rest sehr künstlich, ich war fast überrascht, als ich in der Bio las, es würde hier ein Drummer aus Fleisch und Blut trommeln. Gerade der Sound der Becken und der Toms klingt einfach zu plastisch und zu unecht, da sollte man beim nächsten Album ein wenig mehr Wert drauf legen, denn mit der Zeit fängt es doch arg an zu nerven.
Ebenso haben manche Lieder noch ein paar Längen, sprich, ein paar Songabschnitte hätte man ruhig noch ein wenig kürzer spielen, oder noch mit einem Riff versehen können, denn bei aller Abwechslung wirkt es sonst zu langatmig.

Was haben wir also: „Descent to Beyond“ ist eine gute Undergroundveröffentlichung, die mit starkem Gesang, diversen guten Riffs und einem recht professionellen Sound ausgestattet ist. Wenn die Band sich, gerade beim Klang des Schlagzeugs und bei der Abwechslung innerhalb der Songs, auf der nächsten Veröffentlichung ein wenig mehr Mühe gibt, so steht einer höheren Bewertung nichts im Wege, Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden!
So gibt es von mir sechs Punkte, die aber schon recht stark nach sieben riechen! Hört mal rein!

30.01.2007

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