EREB ALTOR veröffentlichen ein neues Album: „Blot-Ilt-Taut“ genannt (altschwedisch für „Blood Fire Death“). Diese Benennung lässt natürlich auf einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der BATHORY-Verehrung der vier Herren und dem wegweisenden Album des eigenwilligen Schweden Quorthon schließen. Und tatsächlich: Das Quartett aus dem Küstenstädtchen Gävle hat sich sieben BATHORY-Klassiker vorgenommen und diese in die EREB ALTOR-eigene akustische Welt verpflanzt.
EREB ALTOR konzentrieren sich auf „Blot-Ilt-Taut“ auf die „klassische“ BATHORY-Ära, Einfluss finden somit lediglich Titel bis zur „Twilight Of The Gods“-Scheibe. Das ist eigentlich auch völlig ausreichend, da sich in dieser Phase genug ausgezeichnetes Material verbirgt (nicht, das danach alles von BATHORY schlecht war), ein leichtes Übergewicht bekommen bei EREB ALTOR allerdings die Alben „Hammerheart“ und „Blood Fire Death“. Nun stellt sich grundsätzlich ja immer die Frage: Wie weit sollte ein Cover-Album gehen? Und wie weit muss es gehen, um nicht überflüssig zu sein? Erwartungsgemäß gehen EREB ALTOR sehr behutsam mit den legendären Song-Vorlagen um, insbesondere die epischen Langtitel wie „A Fine Day To Day“ und „Blood Fire Death“ werden modern und druckvoller produziert, sowie gesanglich moderat aufgefrischt. Dabei ist die Zuneigung der Band zum gespielten Material glaubhaft und überzeugend herauszuhören: EREB ALTOR gelingt es, die Epik und dichte Stimmung der Titel gut konserviert in die heutige Zeit zu transportieren und mit den bandeigenen Markenzeichen zu vermengen. Besonders der mehrstimmige Gesang und die getragenen Gitarren verleihen den Titeln eine schöne Tiefe und Erhabenheit. Überraschend griffig ist zudem die Version des schwarzmetallischen Ur-Großvaters „The Return Of Darkness And Evil“ geraten, ursprünglich von der legendären „Scandinavian Metal Attack“-Split. Die eisige Qualität von MARDUKs Neufassung von „Woman Of Dark Desires“, veröffentlicht auf dem „In Conspirancy With Satan“-Tributesampler, ist allerdings unerreicht und kann auch von EREB ALTOR nicht getoppt werden.
Festzuhalten bleibt: Musikalisch ist das Experiment „Blot-Ilt-Taut“ durchaus gelungen. Ob man sich deshalb das Album zwingend in den Schrank stellen muss, hängt vom persönlichen Grad der BATHORY-Verehrung und der Zuneigung zu EREB ALTOR ab – denn die Magie der Klassiker einzufangen gelingt EREB ALTOR dann doch nicht vollständig, auch wenn man mit viel Herzblut zu Werke geht.
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