Erdh - Sideremesis

Review

ERDH ist eigentlich ein Cinematic Metal Projekt von Nicolas Pingnelain (alle Instrumente) und Emmanuel Lévy (Wormfood; Gesang und Lyrics), das 2012 in Paris gegründet wurde.

Die EP „Sideremesis“ ist ein elektronisches Experiment, die Band erkundete hier verschiedene Stile und befindet sich in ständiger Entwicklung.
Der fast elfminütige Track „Sideremesis“ entfaltet sich in der Tat ähnlich eines Soundtracks. Weltraum-Assoziationen kommen beim elektronischen Intro auf, plötzlich durchbrochen durch den Sprechgesang Emmanuels. Verzerrte, teils tiefe Beats markieren strukturell die Abschnitte des Tracks. Klanglich wirkt der Track surreal, träumerisch, wie der Soundtrack aus einem Science Fiction-Film, nicht von dieser Welt… Ab der Hälfte des Songs setzen progressive Drums ein, der Gesang erinnert etwas an den Stil von DEPECHE MODE. Dynamisch rutscht der Song ebenfalls immer wieder in noch langsamere Sphären hinab, dann untermauern dissonante Keyboard-Akkorde und Gitarrenriffs den Gesang.

„Backup 1011“ – da drängt sich doch die Frage auf, ob der Songtitel ernstgemeint ist. Er schließt jedenfalls nahtlos an den Vorgänger an, dieselben elektronischen, sphärischen Experimente, alles ziemlich uninspiriert und laaangaatmig.

„E-Creed“ beginnt mit einer simulierten Sender-Suche im Radio, anschließend bleibt man bei recht lahmen Electro-Beats hängen. Und wieder der monotone Sprechgesang. Jetzt noch R’n’B-Klatsch-Beats. Okay. Jetzt wird’s strange. Hat einen gewissen Witz – aber Metal is hier nirgends.

Auch in „Pink Circuit Firmware 2.0.15 (Mlada Fronta Remix)“ (aha) erzählt uns eine Roboterstimme irgendetwas zu elektronischem Background-Sound, der unglaublich langweilt.

Da ERDH als Cinematic Metal Projekt angeworben werden, war die Erwartung an den Sound eine völlig andere. In der Tat handelt es sich bei „Sideremesis“ von ERDH um eine elektronische (!) EP, ein Experiment, das man sich so hätte sparen können. Muss man nicht hören.

18.10.2015
Exit mobile version