Erben Des Zorns - Zweitens Krieg

„Zweitens: Krieg“ von den ERBEN DES ZORNS? Was auf den ersten Blick eher nach NDH-Klon Nr.999 klingt, ist in Wirklichkeit das zweite Album einer bisher recht unbekannten Death/Thrash-Kombo aus dem hohen Norden, genauer Kiel. Nach dem Debut „Hasswerk Eins“ bekommt man auf „Zweitens: Krieg“ eine derbe Mischung aus KATAKLYSM, PANTERA und SLAYER serviert, die außerdem mit rein deutschen Texten zu punkten versucht.

Rein musikalisch dürfte das schwer fallen, denn abgesehen von ein paar Ähnlichkeiten bei den Riffs, ist man von der Reife der oben genannten weit entfernt. Die Riffs sind solider Standard, die Drums wirken immerzu etwas hinterher geschleppt, und die Shouts sind ziemlich langweilig. Grottenschlecht ist das Ganze natürlich nicht, aber Tracks wie „Krieg“ oder das harte „Kontrolliertes Chaos“ rauschen einfach vorbei. Fette Riffs und packende Hooklines sucht man hier leider vergebens, auch wenn es hier und da mal nette Ansätze gibt. Jetzt könnte man natürlich noch mit interessanten Texten für Abwechslung sorgen, aber auch hier ist man weit entfernt von Message. RICHTHOFEN und NIEDERSCHLAG lassen grüßen, hier geht es fast immer um Hass, Krieg und Verderben in einem, und auch mit Titeln wie „Mutterschänder“ lockt man eben niemand mehr hinter dem Ofen hervor.

Fazit: Lahm. Die ERBEN DES ZORNS machen ganz solide Musik, die man aber so schon zu oft gehört hat. Völlig unbewegt plätschert die halbe Stunde an einem vorbei, es gelingt einfach nicht Akzente zu setzen. Außerdem macht es einem die Produktion extrem schwer Details rauszuhören, hier fehlt einfach der Saft, und so wird auch „Zweitens: Krieg“ den Bekanntheitsgrad des Quintetts kaum steigern. Schade, die Idee vom deutschen Death Metal ist gut.