Eradicator - Slavery

Review

Wo steht  eigentlich der Ofen , hinter dem man mit der Scheibe hier noch irgendwen hervorlocken kann? Der Ofen selbst ist ja irgendwo bestens versteckt… und zwar so, dass man echt nicht dran kommt. Im Pentagon oder meinetwegen in Fort Knox, wo ansonsten eh‘ nur noch Ferrero Rochers weggeschlossen sind…

Gegen Old-School-Thrash ist ja mal so gar nichts einzuwenden, aber der greift nur, wenn’s ordentlich kracht! Hier aber kommt öfters das Gefühl gewisser Laschheit auf. Das Material zündet nicht. Ofen aus.

Und das ist vor dem Hintergrund, dass uns ERADICATOR mit dem Vorgänger “Madness Is My Name“ ein echt prächtiges Album ins heimische Regal gestellt haben, ein besonders ärgerlicher Umstand.

Gut,  Fronter Sebastian Stöber greift in den Höhenlagen schon mal ein bisschen daneben, das ist aber kein tatsächliches Ärgernis. Dass fast alle Songs ohne eigentliche Langzeitwirkung durch die Lauschlappen scheppern hingegen schon. In dem Zusammenhang wird’s noch ärgerlicher, denn technisch ist der Vierer bestens aufgestellt, gerade die Fingerflitzerei braucht sich vor der internationalen Konkurrenz des althergebrachten Knüppelmetalls mal so gar nicht verstecken und kann mühelos mit solchen Kapellen wie HAVOK mithalten.

Echt schade, denn das Songwriting knickt daran gemessen leider schwer ein. Auf “Two Thousand Thirteen“ werden METALLICA zu Tode geklont, während der Beginn des folgenden “Scars“ SLAYER zu “South Of Heaven/Seasons In The Abyss“ wiederkäut ohne im weiteren Verlauf die für SLAYER-Rip-Offs eigentlich obligatorische Durchschlagskraft entfalten zu können. Vom fehlenden Biss bei den EXODUS-Zitaten ganz zu schweigen.

Der ein oder andere traditionsbewusste Thrash-Head wird sich schon auf ein weiteres bockstarkes Album von ERADICATOR gefreut haben, aber  leider ist erst mal Sitzen hinter’m Ofen angesagt… aber ich bin voll der Hoffnung, dass der Nachfolger den Ofen wieder bis zur voll blendenden Weißglut anheizen wird…

12.02.2015

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