Epsylon - The Gift

Review

EPSYLON begannen 2007 als 6-köpfige Band. Inzwischen hat sich Besetzung auf zwei Leute reduziert, den Songwriter und Bandleader Yves Vermeesch, der auch für Gitarre, Keyboard und Bass verantwortlich zeichnet, und die Sängerin Sylvie Boisieux. Auf ihrem Debutwerk „The Gift“ arbeitet das Duo mit Gastmusikern wie Jan-Sören Eckert (MASTERPLAN) und Jeroen Simons (ex-EPICA) zusammen.

Als atmosphärischen Melodic Metal mit dunklem Touch bezeichnet die Band ihren Stil. Andere würden dazu Melodic Dark Metal oder auch Melodic/Symphonic Gothic Metal sagen. All das ist ziemlich zutreffend. Die Songs ziehen ihre Energie aus der Stimmung, die meist mystisch, melancholisch oder auch düster anmutet. Für die Mainmelodie ist in der Regel das variantenreiche Gitarrenspiel von Vermeesch zuständig. Ergänzt wird dieses durch die Keyboard-Untermalung mit ihrem meist symphonischen Charakter. Im Vordergrund steht der klare und variable Gesang von Sylvie Boiseux, der sehr ausdrucksstark ist und trotz Ausflügen in soprane Höhen nicht aufdringlich wirkt.

Die Kompositionen präsentieren sich vielschichtig, arbeiten mit Wechseln von Rhythmus, Tempo und Intensitäten. Das sorgt für Abwechslung und fordert auch des Hörers Aufmerksamkeit. Als Kontrast zu Sylvies Engelsstimme gibt es gelegentlich rauhe männliche Vocals. Mit der Maßnahme wird aber sparsam umgegangen.
Es ist schwierig, einzelne Songs hervorzuheben, da sie eigentlich alle ihre Reize und ihre eigenen Merkmale haben. Das ziemlich druckvolle und geradlinige „Liar“, das tiefgründige „Forever Angel“, das folkig angehauchte „The Pirate“ und das komplex-progressive „Legacy“ sind meine Anspieltipps.

Es gibt es keinen schwachen Track. Doch fehlen auch noch die ganz großen Songs, die dauerhafte Eindrücke hinterlassen. Lediglich „The Pirate“ sticht hier durch seine Langzeitwirkung etwas hervor. Insgesamt spielt sich „The Gift“ aber auf einem hohen kompositorischen Level ab, so dass sich für Anhänger der oben angesprochenen Genres ein Reinhören lohnt.

06.07.2009
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