Epsilon - Zu Richten

Review

Zwei EPs und ein volles Album haben sie schon am Start, die Niederösterreicher EPSILON. Da Sankt Pölten freilich als geheime Hochburg brutaleren Death Metals gilt, sperren wir auch hier ganz genau die Lauscher auf. Nein, mal ehrlich, es ist schon immer wieder erstaunlich und beeindruckend aus welchen kleinen und exotischen Fleckchen extremer Metal seinen Weg ins Gehör der Freunde härterer Klänge findet. Beleuchten wir die Band noch ein wenig mehr. „Zu Richten“ entstand nach einigen Besetzungswechseln: Gitarrist Schmidi (DEFILED UTOPIA) und Drummer Urge (BASTARD PEELS) kamen neu hinzu. Bei diversen Live-Auftritten (zum Teil im hochkarätigen Bereich: unter anderem mit OBITUARY, BENEDICTION und beim Wacken Open Air 2012) spielte man sich ein, dann entstanden nach und nach elf neue Songs, die auf „Zu Richten“ zu einer illustren Death-Metal-Party zusammenkommen. Bemerkenswert: Nachdem die Anfangstage eher dem Thrash zugewandt waren und man später in Richtung Melodic Death à la Göteborg musizierte, knallen die aktuellen Nummern sehr viel brutaler aus den Boxen.

Ich muss sagen, dass der Brutal Death Metal EPSILON durchaus gut zu Gesicht steht. Zumal die Österreicher versucht sind, der Eintönigkeit durch Nuancen Einhalt zu gebieten. „Ein Zarter Hauch Von Menschlichkeit“ ist so ein Beispiel: Der Song startet mit einem überraschenden Rock-n-Roll-Riffing, das sogleich an DEBAUCHERY denken lässt. Im zweiten Track lässt man sich gar zu einem Hookline-Refrain hinreißen, und „Die Schuld Des Lebens“ wagt sich in modernere Gefilde. Zudem sorgen die zwei Stimmen (überwiegend Growls, vereinzelt Krächzen) für Abwechslung und manövrieren EPSILON gedanklich in Richtung der Amerikaner CATTLE DECAPITATION – was aufgrund der lyrischen Auseinandersetzung mit Tierrechten auch Sinn macht.

In der Summe liefern EPSILON mit ihrem Zweitwerk also geradlinigen, in der Regel schnellen Brutal Death Metal (nur das Cover passt nicht so ganz), der allzu fröhlich die Kauleisten vermöbelt, hin und wieder aber Feinheiten einstreut, um der Langeweile zu entkommen. Da verbirgt sich in „I Shall Feast On The Flesh Of My Enemies“ (schon vom Titel her äußerst harmonisch) auch mal eine richtig gelungene Melodie. Produktionstechnisch macht man auch keine Gefangenen und hüllt das knappe 45-Minuten-Monster in einen passenden organischen Sound – Mix und Mastering fanden im Stage-One-Studio unter der Leitung von Andy Classen statt, der schon den Sound für DESTRUCTION, BELPHEGOR und KRISIUN eingetütet hat. Kann man sich mal geben!

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26.06.2015

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