EPISTHEME - Descending Patterns

Review

Einen kleinen, feinen Prog-Rock-Metal Ausflug machen wir mit EPISTHEME auf „Descending Patterns“. Die Performance ist zwar super, aber die Songs greifen so ineinander, dass man bis zum dritten Track immer mal wieder auf seinen CD- oder Audioplayer linsen muss um mitzukommen, bei welchem Song man denn gerade ist. Ein geiles Konzept haben sicherlich schon einige vor den Jungs gemacht, aber noch nicht häufig genug, dass man sagen würde „nicht schon wieder“ um das selber zu machen. Das Rad erfinden EPISTHEME zwar sicher nicht neu, aber sie machen eben so ihr Ding auf ihre Art und Weise, was einen Vergleich mit anderen Bands nicht ganz so leicht macht. Zum Glück!

Ganz im Allgemeinen ist die Platte was die Riffs angeht ein ziemlich deftiges Teil, bei dessen Songs Melodie-Einlagen gekonnt smooth und jazzig beigemengt werden. Natürlich bedient man sich auch des melancholischen und melodischen Rocks, um wieder in die harte Gangart zurückzufinden, aber entweder bleiben EPISTHEME weitestgehend bei cleanen Gitarren und Balladen wie in „Shades Of May“ oder aber sie machen es wie davor und danach in „Erase That Frame“ oder „Blindside“. Besonders in letztgenanntem Song befindet man sich im Neo-Thrash der späten 1990er und der frühen 2000ern – trotzdem aber immer so, dass es wie ein Winken in die entsprechende Ecke wirkt, jedoch nie wie ein billiges Neuverpacken alter Kamellen. Das macht „Descending Patterns“ sehr angenehm, denn es wirkt wie eine natürliche Evolution des klassischen Progressive-Genre, wie wir es alle kennen – besonders dann, wenn keine Keyboards am Start sind. Alle Songs sind in sich mal mehr und mal weniger verspielt, sodass man sich das Album aller Progressivität zum Trotz durchaus auch im Alltag mal so nebenher reinziehen kann. Einzig schade finde ich, dass man in „Endless Apathy“ das Gefühl hat, den Jungs seien hier ein bisschen die Ideen ausgegangen, ganz konkret bei den Rhythmusgitarren. Das wäre aber schon der einzige Punktabzug, den ich von meiner Seite aus gebe.

Dennoch also ein sehr feines Teil, dem man als Prog- und Musikfan im Allgemeinen durchaus eine Chance geben sollte, denn ich denke, dass man sich von dieser Band in der Zukunft noch sehr interessante Werke erwarten kann!

22.12.2014
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