EPICEDIUM sind seit ihrer Gründung im Jahre 1996 zu einer festen Größe im deutschen Underground herangewachsen und ernteten mit ihren bisherigen Releases mehr als nur anerkennenden Aufmerksamkeitsapplaus. Mit dem Label Musicaz Records im Rücken dürfte sich dieser weiterhin mehren und mitunter der Band einen im Underground höheren Bekanntheitsgrad einbringen.
Anhänger des nach us-amerikanischer Fasson durchstilisierten Death Metals, mit einem mehr oder minder leichtem Hang zum Grindcore, dürften mit großer Sicherheit „Intoxicated Intercourse“ zu schätzen wissen. Von Dissonanz geprägte Riffs, Blastbeatsintermezzi, sperrige Breaks bis zum Abwinken und verschachtelte Arrangements garantieren ein interessantes Hörerlebnis. An dem technisch astrein in Szene gesetzte Material wird man sich zunächst die Zähne ausbeißen, da die Strukturen nicht offen liegen. Wenn man sich dann nach ein paar Hördurchläufen in die Musik einfühlen konnte, offenbart sich das gute Stück in seinen Ansätzen, das Songwriting könnte an einigen Ecken und Enden ausgefeilter sein, als über dem Durchschnitt liegende Death Metal Platte. Als Paten standen EPICEDIUM hörbar Bands wie SUFFOCATION, INTERNAL BLEEDING und IMMOLATION, allesamt in der New Yorker Gegend zu verorten, zur Seite.
Zwei Kritikpunkte sind hier dennoch anzuführen. Zum einen wäre hier die stark basslastig ausgefallene Produktion zu nennen, die der technischen Vertracktheit nicht unbedingt förderlich ist und den Detailreichtum, welcher beim genauen Hinhören nicht zu leugnen ist, überspielt. Besonders die überzogen getriggerten Drums schmälern das Gesamtbild ohrenfällig. Zudem sind sie kaum merklich von einem Drum-Computer zu unterscheiden. Einige mögen behaupten, dass eine solche Produktion dem Ganzen mehr Intensität und Durchschlagskraft verleiht. Ich für meinen Teil präferiere dagegen dann doch mehr einen transparenteren Sound, bei der die technischen Kabinettstückchen nicht hinten anstehen müssen und somit deutlicher in Erscheinung treten können. Doch das ist und bleibt wohl Sache des Geschmacks. Keine Frage. Sänger Sascha hat ein kräftiges Organ und weiß dies auch nach allen Regeln der Grunts zu strapazieren. Doch ist das abgedeckte Spektrum an verschiedenen Stilen äußerst spärlich. Ähnlich wie bei NECROPHAGIST erfährt das Gegrunze kaum an Variation; stets sind die Songs der Gefahr ausgesetzt, von einer dunstigen Monotonie eingelullt zu werden. Diese beiden angeführten Punkte können trotz allem nicht davon ablenken, dass EPICEDIUM mit „Intoxicated Intercourse“ ein amtliches und reifes Album vom Stapel gelassen haben, das Lust auf mehr macht.
Kommentare
Sag Deine Meinung!