Epica - The Solace System

Review

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Hä, EPICA haben doch gerade erst ein Album veröffentlicht?! Richtig, und zwar „The Holographic Principle“ Ende September. Bei „The Solace System“, das sie jetzt ebenfalls im September enthüllen werden, handelt es sich auch nicht um ein Album, sondern um eine EP. Mit rund 30 Minuten hat die aber eine recht ordentliche Spielzeit, sodass ich sie zuerst für ein zu kurz geratenes Album gehalten habe. Tatsächlich ist das Material darauf im Zuge der Schreibarbeiten zu „The Holographic Principle“ entstanden, hat es dann aber aus Platzgründen nicht mehr aufs Album geschafft. EPICA-Mastermind Mark Jansen stellt aber klar, dass es sich auf keinen Fall um die Resterampe handelt, sondern er alle Songs auch gerne auf dem Album gesehen hätte.

EPICA klingen halt nach EPICA

Den Eindruck, dass es sich bei den Songs auf „The Solace System“ um zweite Wahl handelt, bekommt man beim Hören aber schonmal erst garnicht, also hätte sich der gute Herr Jansen die Klarstellung auch sparen können. Wie das Ganze dann im Detail klingt, können sich die meisten wahrscheinlich sowieso schon denken, aber zumindest kurz abgerissen werden soll an dieser Stelle natürlich trotzdem.

Los geht es meist schnell, mit treibenden Gitarren, die von einer ordentlichen Portion orchestralem Bombast begleitet werden. Die üblichen Chöre, harte Melodeath-Stellen und Growls sind natürlich auch wieder vertreten. Über all dem thront wie gewohnt die glasklare Stimme von Simone Simons. Ungewohntere Klänge werden dann mit „Immortal Melancholy“ angeschlagen. Mark Jansen sagt dazu: „Ich saß gemütlich mit unserem Produzenten Joost van den Broek zusammen – dann kam die Idee auf, eine Gitarrenballade zu schreiben, da wir sonst ja nur Pianoballaden im Portfolio haben.“

Wieso dann „nur“ sieben Punkte? Naja, hier kommt wieder der Begriff Geschmackssache ins Spiel. Dass EPICA es handwerklich wirklich drauf haben und auch an ihrem Songwriting eigentlich nichts auszusetzen ist, darauf kann man sich eigentlich einigen. Allerdings wirken ihre Songs – zumindest hier – zu austauschbar, zu durchgeplant und berechenbar, und dadurch leider ein wenig eintönig. Zudem ist mir die Stimme von Simone Simons bei den hohen Tönen einfach zu quietschig. Dass sie eine Ausnahmesängerin ist steht außer Frage, und das zeigt sie auch auf „The Solace System“, zum Beispiel in „Immortal Melancholy“. Über weite Strecken schneidet sie einem dann aber leider doch zu sehr ins Trommelfell. Den Fan an sich dürfte das kaum stören, denn dessen Geschmack ist ja entsprechend geformt. Von daher trotz allem definitiv eine Empfehlung für alle, die EPICA eben mögen.

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25.08.2017

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