Epica - The Holographic Principle

Review

Galerie mit 32 Bildern: Epica - Metal Hammer Paradise 2023

EPICA entführen auf ihrem siebten Album “The Holographic Principle“ den Hörer nicht nur in eine bombastische Soundlandschaft, sondern regen ihn an, über virtuelle Realität und eine Parallelwelt aus einem erträumten Hologramm zu philosophieren. Auf musikalischer Seite fand das Sextett bei großen Namen wie Hans Zimmer oder Danny Elfmann Inspiration und bei den Lyrics hatte unter anderem Leonard Susskind einen Einfluss. Man kann also auf eine – im wahrsten Sinne des Wortes – epische Reise in auditiver, visueller als auch inhaltlicher Form gespannt sein.

Auf “The Holographic Principle“ wird groß gedacht: Mehr Bombast, Tiefgang und Raffinesse

Pulsierende Drums und ein monumentales Orchester treffen auf einen erhabenen Chor und eine zerbrechliche Kinderstimme. Der erste Eindruck von “The Holographic Principle“ sorgt für ordentlich Gänsehaut. Fans von Soundtracks sollten deshalb genau hinhören, da nicht nur auf dem Intro “Eidola“ die orchestralen Arrangements von EPICA ein neues Level erreichen. Ebenso legen die sechs Niederländer auf der ersten Singleauskopplung “Edge Of The Blade“, dem cineastischen “Divide And Conquer“ oder dem opulenten Longtrack “The Holographic Principle – A Profound Understanding Of Reality“ in puncto Verspieltheit und kompositorischem Talent noch einen drauf. Ziel war es, den wahren, ultimativen EPICA-Sound zu entwickeln und dabei den hochgelobten Vorgänger “The Quantum Enigma“ zu übertreffen. Kurzerhand wurde das Orchester samt Bläser, Streicher, ethnischer Instrumente und Percussion vergrößert und noch mehr Zeit in das Songwriting gesteckt. Das Ergebnis von über 70 Minuten Spielzeit kann sich sehen lassen.

Von Songspektrum reicht vom Ohrwurm bis hin zu komplexen Kompositionen

Es fällt schwer, einen Song herauszupicken und stellvertretend für die anderen vorzustellen. Doch “Divide And Conquer“ vereint von stimmungsvollen Orchesterarrangements bis hin zu wahren Death-Metal-Attacken am Schlagzeug sämtliche Facetten des Albums. Gekrönt wird die Komposition von Simone Simons unverkennbarem Gesang, der auf “The Holographic Principle“ so natürlich und harmonisch wie auf dem Vorgängerwerk klingt. Dabei wird sie nicht nur von Mark Jansen durch harsche Growls unterstützt, sondern im letzten Drittel des Songs wurde ein Sprechpart eingebaut und zu Beginn ertönt eine Kriegsszene mit Schreien und Schüssen, was den Soundtrack-ähnlichen Charakter des Albums erneut zum Ausdruck bringt. Wer es noch etwas düsterer mag, findet bei “Ascension – Dream State Armageddon“ Gefallen. Doch wer auf der Suche nach der neuen EPICA-Hymne ist, liegt bei dem raffiniert geschriebenen “Beyond The Matrix“ goldrichtig. Dank der mitreißenden Hook ist hier von Anfang an Ohrwurmpotential garantiert!

Auch die für EPICA typischen fernöstlichen Elemente kommen wieder zum Einsatz

Die Produktion von Joost van den Broek ist klar, organisch und druckvoll. Besonderes Augenmerk wurde auf einen rauen E-Gitarren-Sound gelegt, weshalb “The Holographic Principle“ auch zu Recht als EPICAs härtestes Werk betrachtet werden kann. Durch den ganzen Bombast und die Versuche, den Vorgänger zu übertreffen, sind großartige und gewaltige Songs entstanden. Doch andererseits könnte der ein oder andere Fan die mystische Atmosphäre von verträumten Intros, Interludes (Bsp. “The Fifth Guardian“) und Outros vermissen, welche schon einige EPICA-Alben geprägt hat. Dafür kommen die für das Sextett typischen an fernöstliche Kulturen erinnernden Elemente wieder eindrucksvoll zum Einsatz, wie das verspielte “Dancing In A Hurricane“ oder der balladeske Song “Once Upon A Nightmare“ zeigen.

EPICA haben mit “The Holographic Principle“ ein musikalisch und lyrisch sehr durchdachtes Album veröffentlicht, welches ein würdiger Nachfolger zu “The Quantum Enigma“ ist.

 

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23.09.2016

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3 Kommentare zu Epica - The Holographic Principle

  1. Georg sagt:

    Für mich ein Meilenstein im Symphonic Metal. Nightwish muß sich anstrengen gleichzuziehen.

    9/10
  2. Mario sagt:

    An diesem Album werden sich andere Genre-Größen noch messen lassen müssen!

    10/10