Epica - EPICA Vs. Attack On Titan

Review

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EPICA vs. Anime

Da sieht man mal was passiert, wenn vor der Begutachtung der Platte die Infotexte nicht gelesen werden. Zunächst nahm ich an, es handele sich um eine herkömmliche EP aus dem Hause EPICA, die mir hier mit “EPICA vs. Attack On Titan“ vorliegt. Dem ist aber mit Nichten so, schließlich handelt es sich um eine EP voller Coversongs, alle aus dem Universum von “Attack On Titan“, einer erfolgreichen Manga- und Anime-Serie. Dementsprechend konnte ich nach dem ersten Hören der Platte nochmal eine andere Perspektive einnehmen.

Die Titelsongs zum Anime bilden die Grundlage für die EP. Beim Hören eben jener Songs konnte man sich jedoch des Eindrucks nicht erwehren, dass bereits hier EPICA ihre Finger im Spiel haben – und ganz so falsch liegt man damit auch nicht. Die Musik wurde von den niederländischen Symphonic-Metallern inspiriert und von Revo (LINKED HORIZON) komponiert. Wer demnach von den japanischen Originalen bereits fasziniert war, der wird mit den von EPICA umgeschriebenen Songs ebenfalls Spaß haben.

EPICA vs. Bombast

“Crimson, Bow & Arrow“ ist bereits beim ersten Hördurchlauf packend. Das epische Intro vermittelt bereits ohne die Kenntnis des Anime-Bezugs durch seine leicht bedrohlich wirkende Ausgestaltung das Setting einer nahenden Schlacht. Es folgen teils sehr spontane Tempowechsel, starke Chöre, die sich mit kräftigem Growling abwechseln und ein insgesamt sehr theatralisches Flair. Abwechslung ist demnach garantiert – was für ein Opener!

EPICA vs. Pathos

Mit “Wings Of Freedom“ geht es hymnisch weiter. Doch wer hier auf puren Pathos setzt, hat nicht mit EPICA gerechnet, denn die Nummer gleitet recht schnell in metallischere Gefilde ab. Auch hier greifen die Elemente der Härte und die eingängige Melodie wunderbar ineinander, sodass die EP noch einmal ordentlich an Fahrt gewinnt. Angemerkt sei an dieser Stelle, dass “ EPICA vs. Attack On Titan“ lediglich vier Songs enthält, diese allerdings zusätzlich in den jeweiligen Instrumentalversionen zu hören sind. Besonders bei “Wings Of Freedom“ wird so die Vielfalt der musikalischen Stilmittel deutlich, demnach ein klarer Aufruf, die zweite Hälfte nicht zu skippen!

EPICA vs. Spannung

“If Inside These Walls Was A House“ zeigt sich zunächst in einem besinnlichen, fast elfenartigen Flair. Es folgt ein Aufbäumen und Abklingen – und das war es. Leider ist der Song dadurch viel zu kurz, um wirklich einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Simone Simons präsentiert sich wie auf der restlichen EP auch in gesanglicher Topform, jedoch reicht es nicht, dem Song die nötige Spannung zu verleihen. Vielleicht liegt es am Ausgangsmaterial, aber “If Inside These Walls Was A House“ wäre vielleicht als reine Ballade im anfänglichen “Elfenstil“ besser geworden.

EPICA vs. Finale

Der letzte Song “Dedicate Your Heart“ hat mich beim ersten Hören zunächst ein wenig verwundert. Die ersten Notizen beinhalteten unter anderem “Tralala im Refrain“ – bei wiederholtem Hören und mit dem Hintergrund der filmischen Umsetzung steigert sich der Song jedoch ungemein. Besonders die härteren Passagen im Mittelteil brechen die eingängigen Parts gekonnt auf, nur um im nächsten Moment vom Klavier abgelöst und mit einem wilden Keyboard-Solo beendet zu werden, das in den bekannten Part überleitet. Auch wenn “Dedicate Your Heart“ nicht mit den ersten beiden Liedern mithalten kann, bildet es einen runden und epischen Abschluss einer starken EP. Denn bei aller Kritik – es bleibt Jammern auf hohem Niveau, schließlich bieten EPICA stets einen bombastischen Sound und eine gewaltige Stimme.

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14.07.2018

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2 Kommentare zu Epica - EPICA Vs. Attack On Titan

  1. BlindeGardine sagt:

    Irgendwie ne ulkige Idee, warum auch nicht. Viele Anime Themes rangieren ja irgendwo zwischen „irgendwie cool“ und „absolut cringeworthy“. Gut schonmal, dass sie die Original Lyrics nicht übernommen haben und der Attack On Titan Soundtrack bietet sich für Epica an, Bombast können sie ja.

  2. lastincubus sagt:

    Eigentlich kann ich mit dem ganzen Symphonic Metalgedöns nichts anfangen. Ich habe hier und da mal auf diversen (Underground-)Konzerten und auch Festivals mal eine Symphonic Band gesehen. Den Gedanken “ Da stellen sich ein paar mittelmäßige Musiker auf die Bühne und haben es noch nötig, ob der Aufmerksamkeit ein paar wackelnde Brüste als Blickfang hinzustellen “
    Nicht so bei Epica, hier retten die oft guten heavy und headbangfähigen Riffs und der Sound, sowie das Growling den Tag.

    Deswegen 7/10

    7/10