Ephel Duath - On Death And Cosmos

Review

Da sind sie wieder, die verrückten Italiener! Zwar „nur“ mit einer gut zwanzigminütigen EP, aber selbst die dürfte unbedarften Hörern das Leben schwer machen. Wer die Vorgänger „Pain Necessary To Know“ und „Through My Dog’s Eyes“ kennt, kann natürlich erahnen, was ihn oder sie auf „On Death And Cosmos“ erwartet – auch wenn es bei EPHEL DUATH immer schwer war, genaue Vorhersagen zu treffen…

Besondere Überraschungen halten die drei Songs oberflächlich betrachtet aber nicht bereit – wer also mit dem avantgardistisch-jazzigen Ansatz des Vierers aus Padua warm wird, sollte auch „On Death And Cosmos“ zu schätzen wissen: Der gewohnt-schräge (sofern diese Kombination überhaupt Sinn ergibt) Gitarrenstil von Davide Tiso trifft auf akzentuiert-synkopisches Schlagwerk, darüber liegen die markanten, mir persönlich aber viel zu eintönigen Vocals von Tiso und Neu-Mitglied Karyn Crisis. Letztere kann ich jedoch nicht wirklich raushören.

Was ist jetzt „neu“ auf der über das polnische Label Agonia Records veröffentlichten EP? Ganz dem lyrischen Konzept folgend („On Death And Cosmos“ klingt irgendwie nicht ganz so gut gelaunt wie „Through My Dog’s Eyes“, oder!?) erforschen EPHEL DUATH in „Raqia“, „Stardust Rain“ und „Black Prism“ die dunklen Seiten ihres Stils. Und das tun sie verblüffend erfolgreich! Heraus kommen einige wirklich atmosphärisch gekonnte Motive und zum Teil sogar so etwas wie Tonalität – ein Attribut, das man den letzten Veröffentlichungen EPHEL DUATHs nur mit viel gutem Willen verleihen konnte.

Kurzum: EPHEL DUATH sind immer noch EPHEL DUATH, haben sich für „On Death And Cosmos“ aber einmal der dunklen Seite zugewandt. Ich persönlich finde diesen Ansatz höchst spannend und würde mich – hätte meine Meinung Gewicht – dafür aussprechen, diesen auch auf Album-Länge zu verfolgen. Fürs Erste ist „On Death And Cosmos“ aber ein rundum gelungenes Experiment, das Freunden verfrickelten Metals viel Freude bereiten dürfte. Indes werden diejenigen, die EPHEL DUATH schon immer zu anstrengend fanden, ihre Meinung jetzt kaum ändern.

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21.06.2012

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1 Kommentar zu Ephel Duath - On Death And Cosmos

  1. Hans-Hubert sagt:

    Technisch ist das natürlich noch top, keine Frage. Ich finde es ziemlich langweilig, selbstgefällig – der Wahnsinn früher Tage (wie auf „Painters Palette“) fehlt mir. Crisis singt mir ebenfalls zu monoton, DiGiorgio bin ich einfach über, und Tiso selbst kann meiner Meinung nach auch kaum neue Akzente setzen. Das ist mir alles einfach zu sehr auf einem Thema herumreitend, zu negativ, zu uniperspektivisch. Wer mag, kann ja meine Meinung dazu auf Musikreviews lesen.

    6/10