Entrails Out - Enjoy The Violence

Review

Man muss schon ganz schön einen am Sträußchen haben, um mit Krawall, wie er auf „Enjoy the Violence“ zu finden, seine Mitmenschen zu strafen – dennoch: So lass ich mich gerne strafen, denn was einem Entrails Out mit ihrer zweiten selbstproduzierten Demo hier auf 8 Spuren entgegenbrechen, geht mit jeder Menge Jokus (deutlich auch im Booklet sichtbar) und guter, alter Tobsucht einher. Naja, musikalisch bewegt man sich vielleicht auf Niveau von Judith & Mel oder Anal Cunt (wobei Analogien zu letzteren nicht allzuweit hergeholt sind), aber der Amok-Faktor bei diesen Vieren aus Wanne-Eickel liegt wohl noch um einiges höher, zumal auch die Tracklänge dann doch dann und wann mal die 1-min-Marke passiert. Ob man die Instrumente nun eigentlich beherrscht oder nur über ner Palette Hansa zerprügelt, bleibt dem bemühten Hörer nicht immer ganz erkennbar; aber wirklich stören tut das nicht, solange die Drums einigermaßen ihre 128stel halten. Und das tun sie. Gesang gibt es nicht, aber irgendjemand schreit unaufhörlich. Desweiteren entsprechen Songtitel wie „Waggoner Of Hell“, „Blood, Oh Blood“ und „Terror To The Dead“ ebenfalls dem Grindcore-Pflichtprogramm. Was die CD schließlich vollends aus dem Ruder laufen lässt, sind die drei abschließenden „Partyhits Of Death“, welche u.a. ein Vengaboys-Cover („Grindcore Bus“) und einen seltsamen 11-Sekünder namens „Excrements Alive“ umfassen. Ach ja, Texte haben Entrails Out auch. „Blood I need to be / guts I want to see / I am the wagoner of hell / driving my wagon faster than hell“ – Fertig ist „Wagoner Of Hell“. Hach, wenn doch alles, was Spaß macht, so einfach wäre wie Grindcore-Songs schreiben… Alles in allem ein gelungener Partyspaß mit der Extraportion Innereien. Oder so.

11.04.2001
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