Line-Up-Wechsel sind das Eine. Es bleibt dennoch bemerkenswert, dass ENTERPRISE EARTH aus dem nordwestlichen US-Bundesstaat Washington seit ihrer Gründung im Jahr 2014, neben der aktuellen Formation, bereits 14 verschiedene Musiker in allen Sektoren durchgejagt haben. Das spricht nun nicht gerade für die größte Konstanz, andererseits aber ringt es aber auch gewissen Respekt ab, denn hört man sich das letzte Album „The Chosen“ oder auch den frischen Nachfolger „Death: An Anthology“ an, so schlägt dem Hörer ein durchaus komplexer Mix entgegen, der nicht unbedingt problemlos auswechselbar klingt.
Wilde Ansammlung an Facetten
Derzeit taucht das Quartett jedenfalls wieder häufiger auf dem einen oder anderen Flyer auf, da es im neuen Jahr auf große Europatour mit SUFFOCATION geht. Wer sich allerdings angesichts eines klassischen Brechers wie „Effigy Of The Forgotten“ die Hände reibt, der wird vermutlich von „Death: An Anthology“ enttäuscht sein. So erinnern ENTERPRISE EARTH vielleicht noch am Ehesten an ihre ebenfalls nordamerikanischen Kollegen von THE FACELESS, denn mit dem reinen Deathcore-Stempel ist es hier auch nicht getan. Der erste richtige Opener „Face Of Fear“ eröffnet schon unmissverständlich den bunten Blumenstrauß an Facetten, mit denen der Hörer konfrontiert wird.
Dabei konkurrieren, Mathcore, moderner Death Metal, Deathcore und auch Metalcore mit typischem Klargesang und lassen ein interessantes, aber nicht minder anstrengendes Stück entstehen. Für die Ankerbildung sorgen auf „Death: An Anthology“ zumeist die Refrains, die im wilden Einflusscocktail dann doch hin und wieder hängen bleiben wie etwa bei „King Of Ruination“ oder „Malevolent Force“. Nichtsdestotrotz ist das fünfte Album von ENTERPRISE EARTH mit fast einer Stunde Spielzeit wieder ein ganzes Stück zu lange ausgefallen, sodass viele Tracks Schwierigkeiten mit der Pointierung offenbaren.
Gute Ideen ersticken
Leider vermittelt der Vierer dann ein wenig zu oft den Eindruck, etwas ziellos vor sich hin zu rauschen und die eigenen Stilmittel teilweise zu plakativ miteinander zu vermischen. So ist „Death: An Anthology“ kein schlechtes Album geworden, das phasenweise durchaus nette Ideen einbringt, diese aber in einem riesigen Topf aus Riffs, Arrangements und einem überbordenden Zeitfaktor ersticken lässt.
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