Enter Chaos - Aura Sense

Review

Rein ins Chaos: als sich im Januar 2002 Mitglieder einschlägiger polnischer Metal Bands (u.a. Azarath, Behemoth) zu einem Nebenprojekt zusammenschlossen, rechneten sie wahrscheinlich nicht mit den Konsequenzen. Mittlerweile präsentiert das zu einem festen Bandgefüge verschmolzene polnische Puzzle, welches zeitweise offiziell 5 (!) Gitarristen beschäftigte, ihr zweites Studioalbum und Holla: viele Köche verderben anscheinend doch nicht den Brei. Schon während der ersten Tracks manifestiert sich ein sehr stimmiges Gesamtkonzept. Knüppelharte Death Metal Gitarrenwände veranschaulichen, warum osteuropäischer Schwermetall in den letzten Jahren so im Aufschwung ist. Ungewöhnliche, teils psychedelisch anmutende Melodic Parts lockern die Atmosphäre auf, lassen die nötige Härte aber nie vermissen. Als Gegenstück dazu arbeiten Enter Chaos mit geschickt plazierten Disharmonien, die dem Bandnamen aller Ehre machen. Mit L. Rambo (der Typ haisst wirklich so) sitzt zudem ein verdammt fähiger Mann an den Trommelfellen. Das Schmuckstück ist aber unüberhörbar Vocalistin Martex. Mit ihrem unsauberem Gesang wechselt sie zwischen unheimlichen Wispern, heiseren Growls und verschluckt dabei schon mal ein paar Silben, was ihrer Performance eine eigene Note gibt und ihre Stimme zu den charakteristischsten des Genres macht. Hier Empfehlungen auszusprechen fällt schwer, Anspieltips sind aber bestimmt die Widmung an RTCW-Spieler „Fire In The Hole“ (Ihr wisst, wer Ihr seid), die Ballade „Baby The Handgun“ und das innovative „Trouble Maker“.

26.04.2004
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