Ensnared - Inimicus Generis Humani

Review

ENSNARED kehren zurück mit ihrem zweiten Album „Inimicus Generis Humani“ und mancher Liebhaber des alten Todesbleis wartet sicher mit einer gewissen Freude darauf. Schließlich hatte sich ja bereits mit den vorherigen Veröffentlichungen angedeutet, dass diese Jungs durchaus eine Bereicherung für den eher finsteren Death Metal sein können.

Also fix Play drücken und es passiert… zunächst einmal fast nichts, leider. „Interlude I“ ist schon ziemlich langatmig und nichtssagend, diese Eröffnung hätte man sich auch getrost sparen können. Und damit wären wir auch schon bei einem grundlegenden Problem von „Inimicus Generis Humani“, denn ENSNARED bieten noch zwei weitere Teile dieser Zwischenspiele an. Auch da macht sich jedoch rasch Langeweile breit, so verpufft diese sicher nett gemeinte Idee völlig. Und so wird der eh nur schwer aufkommende Spielfluss immer wieder gebremst und zerhackt.

Old School Death der eher verzichtbaren Sorte

Denn generell muss man dieser zweiten Scheibe von ENSNARED schon eine gewisse Ideenarmut bescheinigen, das ist alles eher bieder solide und unspektakulär. Natürlich klingt „Inimicus Generis Humani“ schön alt, aber das alleine lockt eben heutzutage längst nicht mehr die Massen hinter dem heimischen Ofen hervor. ENSNARED machen jetzt keine gravierenden Fehler, wissen aber ganz einfach kaum zu fesseln. Außerdem sind die Songs auch viel zu lang, die müsste man mit viel mehr Leben füllen, das gelingt leider nur bedingt. Und wenn man mal MORBID ANGEL als offensichtlichste Referenz her nimmt, dann sind die Schweden von denen schon noch meilenweit entfernt.

Das sie aber durchaus auch besser können, zeigen ENSNARED zum Glück schon, zumindest phasenweise. So startet „The Throne Of Transformation“ durchaus interessant, zumindest dieser Anfang kann was. Doch leider verliert sich der Song später ebenfalls in der eigenen Länge. Bei „Disciples Of The Whip“ wird dann auch endlich mal geprügelt, und das gar nicht mal schlecht. Dennoch bleibt die Erkenntnis, für ein Zweitwerk ist das alles etwas dünn und wässrig, da hätte man sich eigentlich mehr erhofft. Die Songs rutschen im Laufe der Spielzeit immer Richtung Belanglosigkeit ab.

ENSNARED verharren im Mittelmaß

Auch das abschließende knapp zehn Minuten lange „Black Hole Acolystes“ plätschert anfangs ewig vor sich hin und wirkt eher wie zähe Fahrstuhl-Mucke. Dann wird es doomig, das passt wieder, allerdings erneut ohne wirklich zu glänzen. ENSNARED versuchen hier, mit disharmonischen Klängen etwas Spannung aufzubauen, gelingt allenfalls mittelprächtig. Und dann ist es vorbei, so richtig vermissen wird man diese Scheibe allerdings eher nicht.

Alles auf „Inimicus Generis Humani“ pendelt sich irgendwie bei recht solide ein, ohne mal wirklich nach oben auszuschlagen, allerdings auch ohne durch das Sieb zu rutschen. Damit stehen ENSNARED anno 2020 für klassisches Mittelmaß, mit der Langzeitwirkung wird es so verdammt schwierig.

05.02.2020
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