Enslaved - Roadburn Live

Review

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Nach eigenem Bekunden ist ENSLAVED-Sänger Grutle Kjellson ja kein großer Freund von Live-Alben. Wenn es jedoch jemals ein ENSLAVED-Live-Album geben solle, dann müsse dies schon konsequenterweise eine Aufzeichnung vom legendären Roadburn-Festival sein. Folgerichtig stammt der erste offizielle Auftrittsmitschnitt der Band vom 2015er-Auftritt ENSLAVEDs auf Tilburgs schönster Wochenendveranstaltung – passenderweise „Roadburn Live“ betitelt.

„Roadburn Live“: Wie ein Zwischenzeugnis für die progressiveren ENSLAVED

Dabei ist zu beachten, dass das aufgezeichnete Roadburn-Gastspiel der  Norweger Anno 2015 eigentlich ein zweigeteiltes war – und das „Roadburn Live“ sich nur mit einem der beiden ENSLAVED-Shows beschäftigt: Neben dem vorliegenden Auftritt, das eher die „aktuellen“, progressiven Titel rund um das Werk „In Times“ umfasst, wurde unter dem Motto „House Of Northern Gods“ auch eine Setlist mit Klassikern zurück bis zur Demo „Yggdrasill“ dargeboten. Nun ist diese Tatsache der Qualität der vorliegenden Veröffentlichung prinzipiell nicht abträglich, vermag aber zu erklären, warum gängige Titel wie „Allfǫðr Oðinn“ oder „Fusion Of Sense And Earth“ nicht auf dem vorliegenden Live-Album zu finden sind – was überaus schade ist. Ein Doppelalbum aus diesen beiden Sets wäre ein richtiger Knaller geworden.

Dass „Roadburn Live“  auch der letzte Release mit Sänger und Keyboarder Herbrand Larsen ist, der im Dezember 2016 auf eigenen Wunsch hin die Band verlassen hat, gibt dem Album einen besonderen Geschmack: „Roadburn Live“ wirkt damit wie ein Zwischenzeugnis für die progressive Phase der Band, die Ende 2016 auch die ausgiebigen Feierlichkeiten des 25-jährigen Bandbestehens mit seinen Releases und Touraktivitäten für beendet erklärt hat. Schauen wir also, wo es die Norweger nun so hintreibt.

Der wohl epischste Backgroundchor ever!

Musikalisch und produktionstechnisch gibt es bei „Roadburn Live“ natürlich nichts zu bemängeln: Die Qualitätsmerkmale „Roadburn“ und „ENSLAVED“ sprechen hier für sich. Hinzu kommen die Gastauftritte des epischsten Backgroundchors ever um WARDRUNAs Einar Selvik, SÓLSTAFIRs Aðalbjörn Tryggvason sowie Ex-OPETH-Keyboarder Per Wiberg und die durchaus gelungene Coverversion des LED ZEPPELIN-Klassikers „Immigrant Song“ gemeinsam mit FOCUS-Gitarrist Menno Gootjes. Obendrauf kommt ein Artwork von Roadburns Haus- und Hofkünstler Costin Chioreanu. Nette kleine Bonbons, die „Roadburn Live“ wirklich zu einem besonderen Album machen – obwohl es leider der seinerzeit dargebotene Operner „Thurisaz Dreaming“ nicht auf „Roadburn Live“ geschafft hat.

Dass ENSLAVED also endlich den langgehegten Wunsch der Fangemeinde nach einem Live-Album erfüllen, ist überaus erfreulich und macht „Roadburn Live“ für alle Anhänger der Band interessant – und auch als Zwischenmahlzeit zum für 2017 angekündigten neuen Album ist „Roadburn Live“ ebenfalls gut geeignet.

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25.05.2017

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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