Ensis Et Carnis - The Healing Death

Review

Er macht es mir nicht leicht. Jack Bärnt und sein Soloprojekt ENSIS ET CARNIS sind ein Musterbeispiel des berühmten zweischneidigen Schwertes. Doch fangen wir beim Anfang an. Bereits seit 1996 veröffentlicht der Sachse Demos, “The Healing Death“ stellt dabei seine neuestes Release dar und fällt ganz grob gesagt in den Bereich Dark Wave.

So weit, so gut so. Besonders auffällig und gut sind die recht stimmungsvollen Klavierzwischenspiele, die die Songs einleiten oder auflockern. Ebenso gefällt mir der deutlich vernehmbare Bass, der vor allem in “All I See Is Lies“ stark an Bands Marke DER FLUCH erinnert. Dem gegenüber steht aber leider auch viel Kritik. Ganz besonders die “gesangliche“ Leistung lässt sehr zu wünschen übrig. Wird sich im Opener des Demos noch tiefen Sprechgesangs bedient, so verwendet Jack im weiteren Verlauf immer wieder heiseres Grunzen, welches jegliche Power und Ausdruckskraft vermissen lässt und die Songs damit ganz klar schwächt. Ebenso negativ erwähnenswert sind die, besonders in Verbindung mit dem hin und wieder etwas nervigen Drumcomputer, teilweise einfallslosen Keyboardmelodien, die eher an Kirmes denn an düstere, emotionale Musik erinnern.

Dennoch kann ich ENSIS ET CARNIS einfach keinen Komplettveriss schreiben, dafür sind die erwähnten Klaviermomente zu schön und auch die New-Wave-Reminiszenzen gefallen mir zu sehr. Es gleichen sich also negative und positive Momente halbwegs aus und sollte sich die gesangliche Leistung noch verbessern, dann könnte ich mir vorstellen, dass mich Jack mit seinem Projekt auch mal überzeugen kann.

19.02.2010
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