Enshadowed - Magic Chaos Psychedelia
Herr Møller 
Zehn Jahre haben sie uns auf ein neues Album warten lassen – sicher, zehn Jahre voller anderer Veröffentlichungen (fünf Splits, eine Compilation und ein Live-Album), aber eben auch zehn Jahre ohne eine neue Langrille. Da darf man ja ruhig mal etwas ordentlich durchdachtes erwarten, Songs, die beim ausgiebigen Proben und Immer-wieder-Durchkauen gewachsen sind; ein Album, wo jeder Ton genau dort sitzt, wo er sitzen soll.
Und? Na ja … da haben ENSHADOWED in den letzten zehn Jahren aber scheinbar ordentlich WATAIN gehört, aber auch die „Antithesis“ von SECRETS OF THE MOON sowie die frühen Alben von DARK FUNERAL und DISSECTION dürften öfter mal durch die Anlage im Proberaum gedreht sein. Ergo: Nichts neues am finsteren Black-Metal-Horizont. Düstere, morbide Leads bestimmen das Klangbild von „Magic Chaos Psychedelia“, gepaart mit jenen Death-Metal-Einflüssen, die auch die bereits genannten DISSECTION freudig verwurstet haben und jenen Riffs, die im Orthodox Black Metal der letzten Jahre so angesagt sind, seitdem WATAIN „Sworn To The Dark“ und „Lawless Darkness“ herausgebracht haben.
Dabei möchte ich der Band gar nicht absprechen, eine gewisse finstere Atmosphäre zu schaffen, denn teilweise ist „Magic Chaos Psychedelia“ ein wirklich durchtriebenes Stück Black Metal, das durchaus auch strukturelle Überraschungen und Hinhörer-Riffs und -Leads zu präsentieren weiß („Is Venit Ex Abyssus“, „Inner Psy-Trip“, „The Dual Hypostasis Of Nihil“). Allerdings verzetteln sich die Griechen auch immer mal wieder in ihren Versuchen, den großen Namen hinterherzuhecheln – es klingen einfach zu viele Teile auf dem Album nach schon mal gehört – und zwar schon mal besser gehört. So ist es fast schade, dass ENSHADOWED nicht öfter kurz und bündig agieren, denn am dichtesten klingen die Stücke einfach, wenn die Band sich gar nicht an großartigen Experimenten mit den Songstrukturen versucht, sondern einfach munter loslegt wie im Zweieinhalbminüter „Dethroned“ oder das etwa eine Minute längere „The Scenario“.
So haben ENSHADOWED durchaus einige Hinhörer zu bieten, können aber zumindest mich nicht auf ganzer Linie überzeugen. Ein nettes Album ist „Magic Chaos Psychedelia“ aber allemal.
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