Enjoy Destroy - Rifles EP

Review

Wer nach nur einem Album mit Bands wie ALTER BRIDGE oder STAIND auf Tour gehen darf, hat entweder ein verdammt gutes Werk abgeliefert oder wird einfach nur ordentlich gemanagt. Nun, was bei ENJOY DESTROY zutrifft, vermag ich nicht wirklich beurteilen zu können, denn ihr letztjähriges Debüt „Little Dreams“ ist mir unbekannt und inwieweit die Jungs vermarktet werden, kann ich genauso wenig sagen, denn gehört hatte ich den Bandnamen bis dato nie. Auf jeden Fall sind sie das nächste große Ding, wenn es nach den britischen Medien geht, aus England stammt die Band auch und die Voraussetzungen für eine steile Karriere bringen sie durchaus mit, sprich, Outfit, Image und Musik orientieren sich an einer konsumgeilen und nicht gerade von Anspruch besessenen Zielgruppe.

Jugendliches Auftreten, hübsche Bubigesichter (wenn auch ohne Kajalejakulation) und poppige Rockmusik machen den Geist von ENJOY DESTROY aus. Die Promovergleiche mit Alternative-Altmeistern der Marke NIRVANA, SOUNDGARDEN usw. sind mir eher schleierhaft, poppigere FOO FIGHTERS meets BILLY TALENT meets GREEN DAY würde es schon besser treffen. Für die szenetypische aalglatte Produktion dieser „Rifles“ betitelten EP suchte man sich mit Matt Hyde einen namhaften Knöpfchendreher aus, sämtliche vorhandenen Ecken und Kanten wurden ausgemerzt, übrig bleiben fünf handwerklich gut gemachte Songs, die natürlich sofort im Ohr hängen bleiben, mit zunehmender Spielzeit aber auch ihre Reize verlieren. Dennoch lässt es sich zum treibenden Opener und Titelsong gut mitwippen, „Holiday Lover“ erinnert mit punkigem Einschlag mehr als genug an BILLY TALENT, „Something Else“ wagt sich mit einem eingängigen „Nanana“-Chorus hervor, „When I Choose“ geht gut als pompöse, extrem melodische Halbballade durch und Schlusslicht „Pyrotechnic Eyes“ verlegt den Sommer einfach in den Winter.

Für die junge Klingeltongeneration ist ENJOY DESTROY das gefundene Fressen. An der musikalischen Klasse und an den Ohrwurmqualitäten der einzelnen Tracks gibts absolut nix zu meckern, von daher sind sieben Punkte mehr als gerechtfertigt. Bleibt einzig der fade Beigeschmack übrig, dass es sich bei ENJOY DESTROY um eine weitere, von vorne bis hinten durchkalkulierte Teeniescheiße handeln könnte. Man möge mich belehren…

10.02.2009

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